"Belastungsgrenzen sind erreicht": GEW kritisiert Bremer Schulpolitik
- 2.500 bis 3.000 Beschäftigte bei Personalversammlung in Stadthalle.
- GEW beklagt Belastung der Lehrkräfte.
- Bildungssenatorin Aulepp will mit Quereinsteigern gegensteuern.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bremen hat die Schulpolitik in der Stadt Bremen kritisiert. "Es kann kein weiter so geben, die Belastungsgrenzen sind längst erreicht und vielerorts überschritten", sagte die GEW-Landessprecherin, Barbara Schüll, am Mittwoch anlässlich einer Personalversammlung von Beschäftigten von Bremer Schulen. 2.500 bis 3.000 Beschäftigte haben Schüll zufolge an der Veranstaltung teilgenommen.
Aulepp hofft auf Quereinsteiger und mehr Studierende
Bremens Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) war vor Ort. Sie räumte ein, dass die Belastung der Beschäftigten an den Schulen aktuell sehr hoch sei. Sie setzt jetzt darauf, mehr Quereinsteiger in die Schulen zu holen. Und sie will erreichen, dass Lehrkräfte mit ausländischen Abschlüssen schneller anerkannt werden. "Wir brauchen mehr Menschen, die Lehramt studieren und mehr Referendarinnen und Referendare", sagte sie außerdem.
Die Herausforderungen sind riesig. Was wir brauchen, sind mehr Kolleginnen und Kollegen an den Schulen. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass wir schnell mehr Menschen in die Schulen holen.
Bremens Bildungssenatorin Sascha Aulepp
Fehlende Investitionen in den vergangenen Jahrzehnten hätten zu katastrophalen Zuständen in den Bildungseinrichtungen geführt, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Schüll kritisiert in der Mitteilung, dass Lehrerinnen und Lehrer zu große Klassen unterrichteten. Für sogenannte Bindungsarbeit, insbesondere in den Grund- und Oberschulen, fehle die Zeit, wodurch kein gutes Lernklima entstehen könne, heißt es in der Mitteilung. Die Folge sei, dass viele Kinder ohne hinreichende Grundbildung im Lesen, Schreiben und Rechnen seien. Das habe zum Ergebnis geführt, dass es mehr und mehr Jugendliche ohne Schulabschluss gebe.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 14. Dezember 2022, 19:30 Uhr