Mehr Arbeitslose im vergangenen Jahr in Bremen und Bremerhaven
In der Stadt Bremen stieg die durchschnittliche Arbeitslosenquote von zehn Prozent auf 10,4 Prozent. In Bremerhaven erhöhte sich die Arbeitslosenquote von 14,1 auf 14,5 Prozent.
In der Stadt Bremen waren im vergangenen Jahr im Schnitt 32.000 Menschen ohne Arbeit. In Bremerhaven waren es etwas mehr als 9.000. Die bundesweit insgesamt schwache wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2024 habe sich auch auf den Bremer Arbeitsmarkt ausgewirkt, sagte Joachim Ossmann, Leiter der Arbeitsagentur Bremen und Bremerhaven.
Vor allem die schwächelnde Automobilindustrie und Stahlindustrie führten dazu, dass Unternehmen beispielsweise deutlich weniger Leiharbeiter beschäftigten. Zeitgleich leide der Arbeitsmarkt unter Fachkräftemangel, so Ossmann. Dieser werde noch dadurch verstärkt, dass die geburtenstarken Jahrgänge zunehmend in den Ruhestand gehen.
Chance für gut ausgebildete Arbeitskräfte
Hier sieht der Leiter der Arbeitsagentur aber auch eine Chance für gut ausgebildete Arbeitskräfte: "Die demographische Entwicklung führt dazu, dass es einen hohen Ersatzbedarf gibt. Und der wirkt der konjunkturellen Schwäche entgegen", sagte Ossman,
Das heißt also: Wer gut qualifiziert ist, hat auch in diesen Zeiten sehr, sehr gute Chancen, einen guten Arbeitsplatz zu finden.
Joachim Ossmann, Leiter der Arbeitsagentur Bremen und Bremerhaven
Ein Schwerpunkt der Agentur bleibt deshalb auch in diesem Jahr, nicht oder gering qualifizierte Menschen weiter zu qualifizieren. Denn zwei Drittel der gemeldeten Arbeitslosen in Bremen und Bremerhaven haben keine Berufsausbildung. 45 Prozent davon sind Ausländer. Fast 40 Millionen Euro hat die Arbeitsagentur in diesem Jahr für Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung.
Arbeitslosenzahlen im Dezember
Im Dezember waren im Land Bremen 41.292 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 280 mehr als im November und gut 2.200 mehr als im Dezember des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg leicht um 0,1 auf 11,1 Prozent. In der Stadt Bremen betrug sie 10,4, in Bremerhaven 14,2 Prozent.
Für das laufende Jahr gehen Experten weiterhin von leicht steigenden Arbeitslosenzahlen aus. 2025 werde "von unsicheren wirtschaftlichen Aussichten geprägt", sagte Shirin Khabiri-Bohr von der Bundesagentur für Arbeit Niedersachsen-Bremen. "Viele Branchen suchen noch immer Arbeits- und Fachkräfte, wenn auch nicht mehr ganz so dynamisch wie vor einem Jahr."
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 3. Januar 2025, 11 Uhr