Bremerhavener Forscherin Boetius ist "Hochschullehrerin des Jahres"
- Antje Boetius als deutsche "Hochschullehrerin des Jahres" ausgezeichnet.
- Wissenschaftlerin lehrt an Uni Bremen und leitet AWI in Bremerhaven.
- Klimawandel zählt zu den Fachgebieten der Mikrobiologin.
Deutschlands "Hochschullehrerin des Jahres" kommt von der Universität Bremen. Den Titel erhält Antje Boetius. Die Meeresforscherin, Mikrobiologin und Leiterin des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven wurde am Montag vom Deutschen Hochschulverband als "Anwältin der Meere und herausragende Wissenschaftskommunikatorin" gewürdigt, wie die Universität mitteilte. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Diese Summe solle in ihre Wissenschaftskommunikation einfließen, so Boetius gegenüber Radio Bremen. Sie wird am 3. April 2023 bei einer "Gala der Deutschen Wissenschaft" in Berlin verliehen.
"Mir ist es wichtig, mit den Studierenden in Kontakt zu sein, ihnen alles Mögliche, was geht, über die Ozeane beizubringen und deswegen freue ich mich total, dass auch die Seite gesehen wird", freute sich die 55-Jährige über die Auszeichnung. "Wir haben ganz schön schwierige Themen."
Ich darf immer noch Evolution des Lebens unterrichten – also, wo kommt das Leben eigentlich her und wo will es hin? Und in diesem Zusammenhang kommt immer wieder raus: ohne Ozean kein Leben auf der Erde. Wir Menschen müssen uns kümmern. Das Interesse der Studierenden ist natürlich riesig in diesen Zeiten.
Antje Boetius, Professorin Uni Bremen
Es ist eine weitere von vielen Auszeichnungen für die 1967 in Frankfurt am Main geborene Wissenschaftlerin, die seit 2017 das Alfred-Wegener-Institutes (AWI) für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven leitet. An der Uni Bremen ist sie Professorin für Geomikrobiologie. Derzeit beschäftigt sich die 55-Jährige vor allem mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Biogeochemie und Biodiversität des Arktischen Ozeans.
Anerkennung für Vermittlung von Forschungsergebnissen
Der Hochschulverband würdigte Boetius als exzellente Wissenschaftlerin, die mit breiter Feldforschung die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere sowie die Lebensvielfalt der Tiefsee beleuchte. In ihrer Forschung dränge sie auf eine enge internationale Zusammenarbeit und werbe engagiert für einen zukunftssichernden Klima-, Natur- und Umweltschutz. Seit Jahren gelinge es ihr auf imponierende Weise, ihre überlebenswichtigen Erkenntnisse in verschiedenen Medien einem breiten Publikum anschaulich zu vermitteln. Neben ihrer Hochschul- und Forschungstätigkeit moderiert Boetius auch das ZDF-Wissenschaftsmagazin "Terra X".
Die Rektorin der Uni Bremen, Professorin Jutta Günther, würdigte Boetius' Engagement als beispielhaft: "Ihre Begeisterung für die Forschung und den Wissenstransfer ist für uns alle immer wieder eine große Inspiration." Boetius selbst sagte, das Interesse am Erdsystem und der Rolle des Ozeans und Eises für die Zukunft sei enorm gestiegen: "Kommende Generationen brauchen für die Transformationsprozesse komplexes Wissen, Hoffnung und Lust auf Zukunft."
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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 19. Dezember 2023; 15:10 Uhr