Bovenschulte zufrieden mit Zukunftskonzept für das Bremer Airbus-Werk
- Eckpunkte für Zukunft des Bremer Airbus-Werks festgelegt.
- Bremer Standort bleibt weiterhin für den Kernbereich Flügelausrüstung zuständig.
- Belegschaft muss dem Eckpunkte-Papier noch zustimmen.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) ist zufrieden mit dem neuen Zukunftskonzept für das Airbus-Werk. Die Einigung darauf stärke den Standort Bremen im Gesamtkonzern des Flugzeugbauers, sagte er. Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter hatten zuvor im Rathaus ein gemeinsames Eckpunkte-Papier unterschrieben. Der Einigung gingen jahrelange Verhandlungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern voraus.
Es ist deshalb so wichtig, weil damit Tausende von Arbeitsplätzen dauerhaft gesichert werden und auch die gute Aussicht besteht, dass zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD)
Auch Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) begrüßte das neue Konzept. Bremen könne sich damit auch weiterhin gewiss sein, dass es ein bedeutender Luftfahrtstandort bleibt, sagte sie.
Kernbereich wird nicht an anderen Airbus-Standort verlagert
Mit der Einigung auf das Eckpunkte-Papier sind Befürchtungen, den Kernbereich Flügelausrüstung vollständig an andere Airbus-Standorte abgeben zu müssen, vorerst vom Tisch. Das Konzept sieht den Aufbau einer neuen, modernen Fertigungslinie für die innere A321-Landeklappe vor. Sie soll ab 2025 zum Großteil in Bremen produziert werden. Dieses Arbeitspaket ermöglicht im Gegenzug die Verlagerung der Flügelausrüstung für die A330-Flugzeuge im Laufe des Jahres 2025 nach Broughton, Großbritannien. Die rund 60 Beschäftigten werden weiter am Standort Bremen eingesetzt. Auch die Flügelausrüstung für die A350 verbleibt in Bremen.
"Ich freue mich sehr, dass wir mit dieser gemeinsamen Entscheidung zwischen Airbus und den Arbeitnehmervertretern die Zukunft im Bereich Zivilflugzeuge in Bremen gestärkt haben und unseren Beschäftigten eine klare Perspektive aufzeigen können", sagt Joachim Betker, Standortleiter von Airbus in Bremen. Durch die Verlagerung der A330-Flügelmontage könne zudem auf die dafür notwendigen Transportflüge mit der Beluga verzichtet und so die Umweltauswirkungen weiter reduziert werden.
Belegschaft muss Plänen noch zustimmen
Mehrere Jahre hatten der Airbus-Konzern, Betriebsräte und IG Metall zuvor über die mittelfristigen Perspektiven für den Bremer Standort verhandelt. Das Streitthema Flügelausrüstung sei damit für das Bremer Werk abgeschlossen, sagt die IG Metall. Nach Angaben der Gewerkschaft hat sich die Airbus-Geschäftsführung auch auf Investitionen in bisher unbekannter Höhe für den Bremer Standort festgelegt.
Die Betriebsräte unterzeichnen das Eckpunkte-Papier erst einmal unter Vorbehalt: Die Belegschaft muss in den kommenden Wochen noch zustimmen. Betriebsratschef Jens Brüggemann fügte hinzu, dass die Einigung auch neue Stellen bedeute. "Während wir noch vor einiger Zeit darüber gesprochen haben, einen Abbau durchzuführen, wird es jetzt einen Personalaufbau in Bremen geben", so Brüggemann.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 9. Februar 2023, 19:30 Uhr