Bremer Tanzformation goes Hongkong: Aufbruch zur WM-Abenteuerreise
Der Grün-Gold-Club startet mit einem 40-Personen-Tross seine Asien-Reise. Doch der Titelverteidiger macht den Trip nicht zum Sightseeing – der 13. WM-Titel ist das Ziel.
Die wichtigste Ansage folgte am Mittwochabend gleich zu Beginn des Abschlusstrainings des Bremer Grün-Gold-Clubs. "Vergesst nicht euren Reisepass", erinnerte Trainerin Uta Albanese ihre jungen Tänzerinnen und Tänzer: "Wir können alles nachkaufen, aber nicht den Reisepass. Sonst kommt ihr nicht mit."
Schnell kam freudiges, zustimmendes Nicken in der Runde. Na klar, diese aufregende Reise zur WM nach Hongkong will keiner von ihnen verpassen. Schon gar nicht aus Schusseligkeit. "Die Vorfreude ist riesig", sagte auch Tänzerin Tabea Horstmann, "das ist ein bisschen wie Klassenfahrt, weil es so weit weg ist."
Grün-Gold mit 40 Personen auf Reisen
Sie ist schon 2018 bei der WM in Shenzhen dabei gewesen, doch für die meisten ihrer Teamkolleginnen und Kollegen ist dieser Asientrip "eine echte Abenteuerreise", wie es Trainer Roberto Albanese nennt.
Am Donnerstagnachmittag beginnt dieses Abenteuer für die Bremer, die mit dem Bus zum Flughafen Hamburg aufbrechen und von dort über Dubai nach Hongkong fliegen. 40 Personen umfasst die Grün-Gold-Reisegruppe, auch einige Eltern begleiten das Team, allerdings auf eigene Kosten.
Albanese: "Unfassbar, wie gut alle drauf sind"
60.0000 Euro hat der Verein für die reinen Reisekosten aufgebracht, in Teilen aus Spenden, Sponsoring und der Unterstützung des Deutschen Tanzsport-Verbandes. Hinzu kamen 3.000 Euro aus Eintrittsgeldern der Generalprobe, die der Lateinformation nun für die Woche in Hongkong für Verpflegung und Sightseeing zur Verfügung stehen.
Die Sehenswürdigkeiten stehen jedoch erst am Tag nach der WM auf dem Programm, denn eine reine Vergnügungsreise ist der Trip eben nicht. Grün-Gold will seinen 13. WM-Titel in Hongkong gewinnen und die Chancen darauf stehen gut. "Es ist unfassbar, wie gut alle drauf sind", lobte Roberto Albanese bei buten un binnen seine Mannschaft.
Problem? Tanzfläche in Hongkong schmaler
Und beim Abschlusstraining stach dann auch heraus, wie viel Sicherheit die Tänzerinnen und Tänzer in den vergangenen vier Wochen seit der Deutschen Meisterschaft durch die vielen Showauftritte hinzu gewonnen haben. Die neue Choreografie "Freedom and Peace" ist ihnen bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Die schwindelerregende Aneinanderreihung der Höchstschwierigkeiten, die ihnen Trainer Albanese einmal mehr aufbürdete, meisterten sie auf beeindruckende Weise.
Für eines der markantesten Elemente der Choreografie, die sogenannten Wander-Roundabouts, simulierte Albanese beim Training dann mit Bänken die offenbar etwas engere Tanzfläche in der Halle in Hongkong. Statt 16 Metern ist die Fläche nur 14,5 Meter breit. "Wir brauchen 14 Meter, das sollte in der Breite kein Problem sein", so Albanese: "Schwieriger wäre es in der Tiefe." Doch die ist mit 21,5 Metern mehr als ausreichend.
3 WM-Runden, 11 Gegner
Aber bei den extrem schwierigen Wander-Roundabouts können die Tänzerinnen und Tänzer eben sehr leicht bei den Drehungen etwas zu weit abdriften. Also probierte Albanese es im Training lieber nochmal aus. Ganz klar ist auch noch nicht, ob die Werbebanden direkt auf dem Parkettrand stehen werden. Dann würde sich die Fläche nochmals verkleinern. Am kommenden Sonntag bei der Stellprobe wird es Grün-Gold genau wissen. "Wenn dann ein Bild nicht hundertprozentig passt, können wir es noch anpassen", erklärte Albanese unaufgeregt.
Am Montag, den 18. Dezember, ist dann der große Tag. Drei Runden und elf Gegner bis zum ersehnten WM-Titel. Nichts, was dem Grün-Gold-Club nicht vertraut wäre. Doch dieses Team ist jung und neu zusammengestellt und die Abenteuerreise bringt auch seine Tücken mit sich. Wie die Zeitumstellung von sieben Stunden.
Grün-Gold muss endlich nicht mehr frieren
"Wir müssen extrem darauf achten, dass wir auf dem Flug von Hamburg nach Dubai durchschlafen", betonte Albanese, der schon mehrfach bei Tanz-Turnieren in Hongkong als Wertungsrichter dabei war: "Dann haben wir uns schon mal einigermaßen an die Zeitverschiebung angepasst und kommen relativ schnell in einen Schlafrhythmus rein."
Am Montag müssen sie dann hellwach sein. Doch zumindest die eisigen vier Grad Kälte beim Abschlusstraining in der Turnhalle Delfter Straße tauschen sie alle gerne gegen die sommerlichen 23 Grad in Hongkong ein. Sofern dann alle an ihre Reisepässe gedacht haben.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 14. Dezember 2023, 18:06 Uhr