Kruse wieder im Werder-Trikot: "Fühlt sich an wie nach Hause kommen"

Kruse debütiert in Werders Traditionsteam: "Macht sehr viel Spaß"

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Bei seinem Debüt für das Bremer Traditionsteam sprach Max Kruse über seine Identifikation mit Werder. Auch sein Aus beim SC Paderborn war nochmal ein Thema.

Nach 1707 Tagen stand er wieder da im grün-weißen Dress. Am Freitagabend gab Max Kruse sein Comeback im Werder-Trikot. Nicht in der Bundesliga, sondern im Bremer Traditionsteam beim Hallenturnier in Oldenburg.

"Es macht sehr viel Spaß. Man ist doch durchaus außer Atem. Die Luft ist nicht die beste, wenn man laufen muss", scherzte der 35-Jährige nach dem ersten Spiel, das Werder gegen den HSV gewann, im Interview mit buten un binnen. Dass er nun dabei ist, freute auch Sturmpartner Ailton: "Jetzt sind wir zwei dicke Spieler auf dem Platz, die den ganzen Tag Nutella gegessen haben", flachste der "Kugelblitz".

Dass Kruse ein wenig die Puste ausging, lag allerdings nicht an den Bedingungen in der Weser-Ems-Halle und wohl auch nicht am Brotaufstrich. "Ich bin immer noch topfit", unkte Kruse. "Nein, natürlich liegt es auch daran, dass ich wenig gemacht habe." Am 20. Dezember verkündete er sein offizielles Karriereende. Zwei Wochen später lief er erstmals für die Bremer Legenden auf. Eine bewusste Entscheidung, wie Kruse verriet.

Ich könnte es mir, ehrlich gesagt, von den Vereinen, für die ich gespielt habe, für keinen anderen vorstellen. Ich glaube, Werder ist schon einer der wenigen Klubs, mit denen ich mich wirklich identifiziert habe. Da hatte ich eine Zeit, bei der ich sage: Es fühlt sich an wie nach Hause kommen.

Max Kruse im Interview mit buten un binnen.
Max Kruse im Interview mit buten un binnen

Unschönes Ende in Paderborn

Vor dem Freitagabend spielte Kruse letztmals am 4. Mai 2019 beim 2:2 gegen Borussia Dortmund für Werder. Damals entschied er sich gegen eine Vertragsverlängerung an der Weser und stattdessen für das finanziell deutlich lukrativere Abenteuer bei Fenerbahce Istanbul. Nachdem es mit dem türkischen Klub Knatsch gab, ging es im Sommer 2020 zu Union Berlin, wo er in der Bundesliga nochmal seine Klasse bewies.

Max Kruse am Ball beim Turnier in Oldenburg.
Max Kruse mischte beim Hallenturnier in Oldenburg zum ersten Mal in Werders Traditionsteam mit. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Im Januar 2022 rief dann Florian Kohfeldt, der ihn nach Wolfsburg holen wollte, um gemeinsam den Klassenerhalt zu schaffen. Vor allem das üppige Gehalt überzeugte Kruse vom VfL. Die Zeit stand jedoch unter keinem guten Stern, denn mit Kohfeldts Nachfolger Niko Kovac funkte es so gar nicht. Nach der Vertragsauflösung im November 2022 blieb er lange ohne Klub, ehe er ab dem Sommer beim Zweitligisten SC Paderborn einen erneuten Anlauf nahm. Kruse wollte es nochmal allen zeigen, doch der Plan ging nicht auf. Am Ende kam er nur auf fünf Einsätze für die Paderborner.

Ich habe es mir anders vorgestellt. Es wurde mir natürlich auch anders erzählt, als man mich geholt hat. So ist es im Fußballgeschäft nunmal. Von heute auf morgen kann sich viel ändern.

Max Kruse im Interview mit buten un binnen.
Max Kruse

Kruse: Aus in Paderborn hatte nichts mit der Verletzung zu tun

Am Muskelfaserriss, den er sich Anfang August zugezogen hatte, habe es nicht gelegen, dass die Zeit in Ostwestfalen erfolglos blieb. "Es war genau eine Verletzung, und die ging über drei Wochen oder so. Danach hatte das nichts mit der Verletzung zu tun", betonte Kruse. Was war es dann? "Woran es gelegen hat, fragt man sich immer", witzelte Kruse in Anlehnung ans Kult-Video von Mönchengladbachs Stadionsprecher Torsten Knippertz.

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Kruse schaut zufrieden auf seine Karriere zurück

Wenngleich das Ende besser hätte laufen können, blickt der gebürtige Hamburger gerne auf seine Karriere zurück. "Am Ende bin ich froh über das, was ich erreicht habe. Ich hatte Spaß, ich habe meinen Traum zum Beruf gemacht", sagte Kruse.

Nun beginnt für ihn jedoch ein neuer Lebensabschnitt. Schon während der Laufbahn hat Kruse sich schon nicht immer einzig und allein auf den Fußball konzentriert. Eines seiner größten Hobbys ist, na klar, das Pokern. Mit "Max Kruse Racing" besitzt er seit 2018 zudem ein eigenes Rennteam. Auch Showformate sind ihm nicht fremd. Seine Ehefrau Dilara hat erst vor kurzem bei "Promi Big Brother" mitgemacht. Gemeinsam betreiben sie zudem einen Youtube-Kanal.

Am 12. Januar in Frankfurt ist er wieder dabei

Erstmal will Kruse es jedoch ruhig angehen lassen. Den Titel des Partysongs "Hoch die Hände, Wochenende" von Hans Entertainment macht er sich für die kommende Zeit zum Motto. Sein Lebensmittepunkt bleibt Berlin. Die größere zeitliche Flexibilität will er nutzen, um häufiger seinen in den USA lebenden Sohn zu besuchen. Kruse möchte in Ruhe schauen, was er nun zukünftig machen will.

Ich lasse wirklich viel auf mich zukommen. Mal gucken, was die Zeit mit sich bringt und was das Leben so für mich bereithält. Aber wir werden sicherlich von Max Kruse etwas hören.

Max Kruse im Interview mit buten un binnen.
Max Kruse

Zu sehen sein im Werder-Trikot wird Kruse derweil schon wieder am 12. Januar. Dann will er mit den Bremer Legenden beim Hallenturnier in Frankfurt mitmischen.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit sportblitz, 7. Januar 2024, 19:30 Uhr