Frings zum Fehlstart: "Mache mir keine Sorgen, dass Werder absteigt"
Der Bremer Kader ist aus Sicht von Torsten Frings gut genug, um in der Bundesliga zu bleiben. Für Ole Werners Wunsch nach weiteren Verstärkungen zeigt er trotzdem Verständnis.
Werders Saisonstart ist mit Blick auf die Ergebnisse schiefgegangen. Erst schieden die Bremer durch ein 2:3 im DFB-Pokal beim Drittligisten Viktoria Köln aus, dann verloren sie beim Bundesliga-Auftakt gegen die Bayern deutlich mit 0:4.
Teile der Fans befürchten bereits, dass es für Werder nach dem Aufstieg das "verflixte zweite Jahr" wird, an dessen Ende die Bremer am Ende wieder in die 2. Liga absteigen. Damit rechnet Klublegende Torsten Frings allerdings nicht, wie er im Gespräch mit buten un binnen erzählt.
Ich persönlich mache mir keine Sorgen, dass Werder absteigt, weil ich den Kader gut genug finde. Auch, wenn Keita dann vielleicht endlich zurückkommt. Das ist eine Mannschaft, die eine gute Saison spielen kann und mit dem Abstieg nichts zu tun hat.
Torsten Frings im Gespräch mit buten un binnen
Frings zeigt für Werners Frust Verständnis
Der einstige Nationalspieler traut den Bremern am Ende der Saison einen Platz zwischen Platz zehn und 14 zu. Dies würde an der Weser wohl jeder unterschreiben. Damit es klappt, müsste wiederum zuvor wohl noch der ein oder andere Neuzugang unterschreiben. Ole Werner wies am Freitagabend nochmal klar auf den Bedarf hin. Clemens Fritz macht jedoch deutlich, dass wohl nur noch ein Spieler für die linke Seite finanziell drin ist.
Dass Werner öffentlich klar artikuliert, dass er sich weitere Neuzugänge wünscht, kann Frings nachvollziehen. Der 46-Jährige, der bei Darmstadt 98 und dem SV Meppen selbst schon als Cheftrainer gearbeitet hat, zeigt für dessen Worte Verständnis.
Das ist total in Ordnung. Der Trainer ist, in Anführungsstrichen, immer die ärmste Sau, weil Fußball eben ein Ergebnissport ist. Wenn schlechte Ergebnisse kommen, dann wackelt auch mal schnell der Job. Ich glaube, dass es sein gutes Recht ist, mal darauf aufmerksam zu machen, dass der ein oder andere noch fehlt.
Torsten Frings
Zugleich, so Frings, müsse man als Trainer mit so einer Situation bei Werder eben leben, weil des dem Klub finanziell nicht allzu gut geht. Daher könne es auch sein, dass auf Neuzugänge ein wenig länger gewartet werden muss. Am Ende, ist Frings sich sicher, wird Werder einen Kader haben, der "in der Bundesliga locker mithalten kann".
Bleibt Füllkrug am Ende in Bremen?
Offen ist weiterhin, ob zu diesem Kader weiterhin Niclas Füllkrug gehören wird. Am 1. September schließt das Transferfenster. Bis dahin könnte der Stürmer Bremen noch verlassen. "Ich glaube schon, dass man darüber nachdenkt und nicht komplett frei ist", sagte Frings zur Situation von Füllkrug.
Verständnis zeigte dieser für beide Seiten. Füllkrug werde nun voraussichtlich den letzten großen Vertrag unterschreiben und möchte dabei das Optimum rausholen. "Das ist sein gutes Recht", so Frings. Zugleich habe Füllkrug aber eben auch noch einen langen Vertrag bei Werder, sodass der Klub – rein theoretisch – erstmal gar nichts machen müsste.
Als früherer Werder-Spieler hofft Frings, dass Füllkrug am Ende in Bremen bleibt. "Er ist Nationalspieler und gibt Bremen ein Gesicht", betonte er. Aus sportlicher Sicht sieht er aber auch gute Argumente für eine gemeinsame Zukunft von Werder und Füllkrug.
Er ist das erste Mal, dass er so wichtig für eine Mannschaft ist. Man sollte sich gut sich gut überlegen, ob man das freiwillig aufgibt.
Torsten Fings
Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit sportblitz, 20. August 2023, 19:30 Uhr