So will dieses Ausnahmetalent aus Syke Karate-Europameister werden

Obwohl er seinen Sport erst seit wenigen Jahren ausübt, hat Mateo Späthe im Karate schon viel erreicht. Für seine Erfolge nimmt der 15-Jährige einige Umstände in Kauf.

Mateo Späthe ist oft auf Achse. Dreimal wöchentlich pendelt der 15-Jährige von Nordhorn zum Training beim Shotokan Karate Institut Park (Skip) in Syke. Zweieinhalb Stunden hin, zweieinhalb Stunden zurück, dazwischen feilt der Gymnasiast an Würfen, Tritten und Schlägen. Die langen Fahrten nutzt er, um seine Hausaufgaben zu erledigen. "Normalerweise schaffe ich alles – ich habe ja auch viel Zeit", erzählt das Karate-Talent dem Sportblitz.

Fast immer am Steuer sitzt sein Opa Dietmar. Der Rentner kutschiert seinen Enkel nicht nur zu den Übungseinheiten, sondern auch zu den Wettkämpfen – den Fahrer spielt er gern. "Das ist eine tolle geschenkte Zeit, die wir beide gemeinsam erleben. Großvater und Enkel haben so etwas in der Form eigentlich eher selten", sagt er.

Zumal sich all der Aufwand auch lohnt: Im vergangenen Sommer holt Mateo bei der Europameisterschaft in Prag die Silbermedaille. Lange hatte er sich im Finale seiner Alters- und Gewichtsklasse auf Augenhöhe befunden, musste sich erst kurz vor Schluss geschlagen geben – und das, obwohl er erst seit vier Jahren seinen Sport ausübt.

Anfangs trainierte er noch in seiner Heimat in Nordhorn, im Jahr 2019 schloss er sich dem Skip in Syke an. "Der Bundestrainer hatte mir dazu geraten, den Trainer zu wechseln", erzählt Mateo. Trotz seiner überschaubaren Anzahl an Lehrjahren gilt er als Ausnahmetalent: In seiner Altersklasse ist der 15-Jährige sowohl im Einzel als auch mit dem Team amtierender deutscher Meister. Zudem steht er im Kader der Nationalmannschaft.

Sein Trainer zählt zu den besten Karate-Coaches in Niedersachsen

Dass der 15-Jährige trotz seiner Erfolge auf dem Boden bleibt, dafür sorgt auch sein Trainer Björn Strote. Er zählt zu den besten Karate-Coaches in Niedersachsen und schwärmt in höchsten Tönen von seinem Schützling: "Egal welcher Rückschlag kam, egal welche Kritik oder welcher Verbesserungsimpuls von mir kam – Mateo hat immer alles versucht, das umzusetzen", sagt Strote.

Mit dem Adler auf der Brust geht Mateo am kommenden Wochenende bei der EM auf Zypern an den Start – wo er den nächsten Schritt auf der Karriereleiter erklimmen möchte: "Natürlich will ich mich im Vergleich zum letzten Jahr verbessern und Erster werden", sagt der Nachwuchs-Karateka.

Ich glaube, dass ich das schaffen kann. Aber natürlich gehört da auch viel Glück dazu: die Auslosung oder auch, wie man an dem Tag drauf ist. Auf alle Fälle werde ich mein Bestes geben.

Karateka-Talent Mateo Späthe im Sportblitz