Wie Mama und Papa? Springreiterin Beerbaum hofft auf große Erfolge
Brianne Beerbaum ist die Tochter berühmter Eltern und mit dem Reitsport aufgewachsen. Jetzt geht die 14-Jährige ihre eigenen Schritte – mit ihrer Mutter als Trainerin.
Für Brianne Beerbaum war es am Wochenende ein kleines Heimspiel. Weit hatte sie es aus Thedinghausen nicht, um beim Springturnier des RC Rosenbusch in Oberneuland zu starten. Dabei war sie wieder einmal erfolgreich. Im Duell mit der deutlich älteren Konkurrenz holte die 14-Jährige vor großer Kulisse in der Profiklasse einen starken 13. von 65 Plätzen. Zwischen ihr und Carlucci, ihrem Pferd, passt es einfach perfekt.
Ich vertraue ihm total. Er mir auch. Wir sind gute Freunde. Er ist happy im Parcours.
Brianne Beerbaum
Der Nachname Beerbaum weckt natürlich Erwartungen, denn Briannes Familie hat das Springreiten geprägt. Äußerst berühmt ist ihr Onkel, Ludger Beerbaum. Aber auch ihr Vater, Markus Beerbaum, war sehr erfolgreich und gewann unter anderem mit der Mannschaft 1997 Gold bei der Europameisterschaft und 1998 Gold bei den Weltmeisterschaften. Auf eine große Karriere blickt ebenfalls ihre Mutter, Meredith Michaels-Beerbaum, zurück. Gleich dreimal holte sie mit der Mannschaft eine Gold-Medaille bei den Europameisterschaften (1999, 2005, 2007). 2010 gelang ihr dies auch bei der Weltmeisterschaft.
Mutter Meredith ist auch die Trainerin
Auch bei den Olympischen Spielen 2016 war Michaels-Beerbaum erfolgreich, brachte Bronze mit nach Hause. Nun fungiert sie als Trainerin ihrer Tochter. "Brianne hat von beiden etwas. Den Ehrgeiz und ein bisschen den Reitstil von mir", erzählt Michaels-Beerbaum im Gespräch mit buten un binnen. "Aber sie plant alles im Voraus. Das kommt ein bisschen von Markus. Sie ist eine schöne Kombination aus beiden."
Vom Wissen ihrer Mutter, das ist Brianne Beerbaum klar, kann sie nur profitieren. Die Konstellation, von dieser trainiert zu werden, birgt gleichwohl natürlich auch das Potenzial für Konflikte. Bis jetzt, versichert sie, läuft aber alles reibungslos. "Das klappt ganz gut. Wir machen das jetzt schon länger. Da sie so viel Erfahrung hat, kann sie mich richtig gut unterstützen."
Drei Monate im Jahr in Miami
Mit den Pferden ist sie aufgewachsen. Früher war sie immer bei den Turnieren ihrer Eltern dabei. Die Leidenschaft hat sie jedoch mit etwas Verspätung gepackt, wie Nina Leonoff erzählt. Die 46-Jährige pflegte einst die Pferde von Markus Beerbaum und Meredith Michaels-Beerbaum. Ebenso fungierte sie einst als Nanny von Brianne Beerbaum.
Als sie klein war, waren wir uns nicht sicher, ob sie reiten wird. Sie war sehr schüchtern und sehr vorsichtig gegenüber den Pferden. Und dann hat sie das Pferdefieber gepackt und jetzt geht es nur noch um Pferde.
Nina Leonoff
Beerbaum will in diesem Jahr wieder zur Europameisterschaft
Ihrem Sport ordnet die Schülerin mittlerweile alles unter. Drei Monate im Jahr ist sie in Miami, um dort zu trainieren und an Turnieren teilzunehmen. "Das sind richtig gute Prüfungen. Und richtig gute Erfahrungen für mich und meine Pferde", erzählt Brianne Beerbaum. Der Unterricht an der Internationalen Schule, die sie besucht, findet dann Online statt. Der Aufwand zahlt sich aus. Bei der Europameisterschaft der Kinder gewann sie im vergangenen Jahr in Italien mit der Mannschaft Gold.
So soll es weitergehen. "Meine Tochter hat ganz große Ziele", betont Meredith Michaels-Beerbaum. "Wer weiß, wie weit sie geht. Sie ist sehr gut unterwegs." Brianne Beerbaums Ambitionen sind dabei für sie klar: Sie will dieses Jahr wieder zur Europameisterschaft. Entweder zur EM der Kinder oder zur Pony-EM.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 27. Mai 2024, 18:06 Uhr