Werder-Spielerinnen freuen sich riesig auf Premiere im Weser-Stadion

Werder-Fans schwenken Fahnen im Weser-Stadion.

Werder-Spielerinnen freuen sich riesig auf Premiere im Weser-Stadion

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Am Samstag spielen die Fußballerinnen von Werder Bremen erstmals vor tausenden Fans im Weser-Stadion. Doch sportlich dürfte es in der Bundesliga besser laufen.

Das Kribbeln ist längst da, die Vorfreude riesig. Am Samstag um 16 Uhr spielen die Fußballerinnen von Werder Bremen erstmals in der Bundesliga im Weser-Stadion, die Gegnerinnen sind vom SC Freiburg.

Wir freuen uns riesig. Für jede von uns ist es ein Traum, der in Erfüllung geht, auf so einer großen Bühne zu spielen. Wir fiebern dem entgegen und sind gespannt, was uns erwartet.

Werder-Kapitänin Lina Hausicke

Für gewöhnlich tragen die Bremerinnen ihre Heimspiele nebenan im "Stadion Platz 11" aus, doch da die Männer-Bundesliga aufgrund der WM in Katar derzeit pausiert, war das Weser-Stadion frei. Die aktive Werder-Fanszene hatte im letzten Heimspiel der Männer gegen RB Leipzig zum Boykott der WM aufgerufen und stattdessen für die Partie der Elf um Kapitänin Lina Hausicke geworben.

"Wir sind super dankbar"

Mehr als 15.000 Tickets sind bislang für die Begegnung schon verkauft worden. Und die Fußballerinnen brauchen die Protestfans jedoch nicht unbedingt, um das Weser-Stadion ordentlich auszulasten. Bereits bei der knappen 2:3-Niederlage gegen den deutschen Meister VfL Wolfsburg Ende Oktober lockten sie 2.700 Besucher ins "Stadion Platz 11" und sorgten dort für einen Rekord.

Werder-Spielerin Ricarda Walkling hält den Platzwechsel für eine "große Ehre und Wertschätzung" des Vereins: "Wir bekommen zu spüren, dass wir ein wichtiger Teil vom Klub sind. Wir sehen das nicht als selbstverständlich an, wir sind super dankbar." Und die Mittelfeldspielerin verspricht den Fans für Samstag schon jetzt etwas.

Wir werden alles versuchen, damit die Fans nicht bereuen, sich für ein Frauen-Bundesliga-Spiel entschieden zu haben.

Werder-Spielerin Ricarda Walkling

Werder will Teil des Booms sein

Fußball-Spielerinnen von Werder Bremen sitzen und stehen nach der Niederlage gegen Köln enttäuscht auf dem Rasen.
Sportlich läuft es bei Werder nicht rund: Die Bundesligistinnen warten weiter auf den ersten Saisonsieg. Bild: Imago | Foto2press

Der Frauenfußball boomt. Die große Aufgabe für alle Beteiligten sei es nun, "diesen Boom nachhaltig zu nutzen", sagte die Bremer Frauenfußball-Leiterin Birte Brüggemann in einem Vereinsinterview.

"Wenn man die Entwicklung vom Frauenfußball sieht, will man ein Teil davon sein", schwärmt Walkling. Und deshalb wissen die Werder-Spielerinnen auch, was bei diesem Event am Samstag neben dem Sportlichen für sie auf dem Spiel steht.

Man hat bei der EM gesehen, wie attraktiv der Fußball geworden ist und sein kann, wenn er vor einer großen Kulisse stattfindet. Es ist jetzt unsere Chance, das auf Werder zu projizieren und zu zeigen, dass attraktiver Fußball in einem großen Stadion in Bremen stattfinden kann.

Werder-Kapitänin Lina Hausicke

Und dafür, so sieht es auch Werder-Trainer Thomas Horsch, wollen sie diese 15.000 Fans am Samstag "begeistern, damit sie auch dableiben". Es ginge nicht darum, einmal ein Spiel vor großer Kulisse abzuziehen, sondern: "Dass regelmäßig 2.700 Fans oder noch mehr kommen, wenn wir wieder auf Platz 11 spielen."

Sportlich ist noch Luft nach oben

Um diese Begeisterung hoch zu halten, müssen sich die Werderanerinnen sportlich verbessern. Die Bremerinnen stehen in der Bundesliga nach sieben Partien auf dem elften Tabellenrang ohne einen Sieg und haben im Abstiegskampf einen Punkt Vorsprung auf Turbine Potsdam. Auf den Zehnten SGS Essen auf einem Nichtabstiegsrang sind es vier Zähler.

"Wir wissen, was Sache ist. Wir wollen und müssen Punkte holen und darauf liegt in der ganzen Woche der sportliche Fokus", betont Horsch, "aber wir wollen uns von der Atmosphäre auch tragen lassen." Und dass diese Atmosphäre im Weser-Stadion kein einmaliges Erlebnis bleibt, darauf hoffen die Werder-Spielerinnen

Es liegt nicht in unserer Hand. Ich hoffe aber, dass es kein einmaliges Ereignis bleibt. Jetzt gilt es aber erstmal das Erlebnis am Samstag mitzunehmen und hoffentlich zu punkten.

Werder-Kapitänin Lina Hausicke

Am Samstag spielen Werders Fußball-Frauen im Weser-Stadion

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Autorin

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Die Vier am Morgen, 24. November 2022, 8:17 Uhr