Pinguins-Profi Wejse: "Der Arzt sagte zu mir: Hier ist deine Nase"

Bremerhavens Eishockey-Profi Wejse zurück nach krasser Nasenverletzung

Bild: Radio Bremen

Ein Horror-Unfall: Vor einem Monat wurde Christian Wejse auf dem Eis vom eigenen Visier die Nase abgetrennt. Davon ließ sich der beinharte Däne aber nicht stoppen.

Sebastian Furchner, der neue Manager der Fischtown Pinguins aus Bremerhaven, hat als ehemaliger Profi eigentlich schon alles erlebt im Eishockey.

Aber so einen fatalen Unfall, wie ihn Christian Wejse vor etwas mehr als einem Monat erlitten hatte, war auch ihm noch nicht untergekommen.

So eine Verletzung habe ich noch nie gesehen und auch noch nie davon gehört im Eishockey.

Pinguins-Manager Sebastian Furchner bei buten un binnen

Wejse selber hätte auch nie gedacht, dass ihm so etwas passieren könnte, doch es war passiert: Nach einem missglückten Check war der 25-jährige Däne im Heimspiel gegen Nürnberg mit dem Kopf in die Bande gekracht – dabei hatte ihm das eigene Helmvisier seine Nase abgetrennt.

Nase mit 25 Stichen wieder angenäht

Der Pinguins-Profi ist hart im Nehmen, aber diese Verletzung war heftig. Wejse wurde in die Kabine gebracht, da wusste er selbst nur, dass er stark im Gesicht blutete. Doch es war mehr als eine gebrochene Nase.

Dann kam der Arzt, der ein Papiertuch mit Eis in der Hand hatte. Er sagte: 'Hier ist deine Nase.' Ich war schockiert, aber ich musste auch ein bisschen lachen. Denn das sollte doch eigentlich nicht passieren können.

Pinguins-Profi Christian Wejse bei buten un binnen

Das schier Unmögliche war passiert. Doch Wejse hatte Glück im Unglück, dass nur der vordere Teil seiner Nase amputiert worden war. Er wurde direkt operiert, seine Nase mit 25 Stichen wieder angenäht und ab dann schwirrte nur noch eine Frage in seinem Kopf: "Wann kann ich wieder zurück aufs Eis?"

Comeback 28 Tage nach Horror-Unfall

Nach drei Tagen setzte der beinharte Däne die Schmerzmittel ab, nach einer Woche begann er wieder mit dem Krafttraining. "Der Arzt sagte, sobald ich in der Nase ein Pulsieren spüre, muss ich sofort aufhören. Aber ich habe gar nichts gespürt." So fuhr Wejse das Training weiter hoch. Zwei Wochen nach dem Horror-Unfall stand er wieder auf dem Eis, trainierte alleine.

"Da wusste ich, dass ich schnell wieder zurückkommen kann", sagte Wejse. Sechs Mal arbeitete der Stürmer alleine auf dem Eis, drei Mal trainierte er wieder mit der Mannschaft – und feierte 28 Tage nach der Verletzung sein Comeback gegen Düsseldorf. Und was für ein Comeback es war: Wejse steuerte zwei Tore zum Sieg bei. "Das war toll, es hat sich richtig gut angefühlt."

Nase jetzt mit Käfig-Visier geschützt

Eishockey-Profi Christian Wejse von den Fischtown Pinguins zeigt in der Umkleide seinen Helm mit normalem Visier und den Helm mit dem Käfig-Visier.
Christian Wejse trägt seit seiner Nasenverletzung ein Käfig-Visier (links). Bild: Radio Bremen

Angst? Die kennt Wejse nicht. "Christian ist ein beinharter Typ und er liebt dieses Spiel", lobte Manager Furchner, "wir hätten uns eigentlich nicht wundern dürfen, dass er auf diese Art und Weise zurückkommt. Ganz großen Respekt dafür."

Dass Wejse nun mit einem Voll-Visier, das wie ein Käfig vor seinem Gesicht aussieht, stört ihn ein bisschen. "Ich brauchte zwei Wochen, um mich daran zu gewöhnen, die Sicht ist doch etwas eingeschränkt. Und das werde ich sicher nicht bis an mein Lebensende tragen", stellte er klar. Doch er hält sich an den Rat der Ärzte und schützt so seine Nase, die noch lange nicht ausgeheilt ist.

Mit voller Power in die Playoffs

Doch dass es Wejse so eilig mit seiner Rückkehr hatte, liegt natürlich daran, dass seine Fischtown Pinguins ihre bisher beste Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) spielen und in gut zehn Tagen sogar als Tabellenführer in die Playoffs gehen könnten.

Wir wollen natürlich den ersten Platz holen. Wir haben ein richtig gutes Team und wir können wirklich weit kommen. Aber es wird hart. Die Playoffs werden noch eine echte Herausforderung für uns.

Pinguins-Profi Christian Wejse bei buten un binnen

Es scheint aber, dass Christian Wejse die schwerste Herausforderung dieser Saison bereits gemeistert hat.

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Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 29. Februar 2024, 18:06 Uhr