Fischtown Pinguins verlieren 3. Finale in historischer Verlängerung

Das Bremerhavener Eishockey-Team hat das 3. Duell mit den Eisbären Berlin mit 1:2 verloren. Dabei wurde es in 97,54 Minuten die längste Overtime der Final-Geschichte.

Es war kein Spiel für schwache Nerven und Pinguins-Geschäftsführer Hauke Hasselbring stand nur im T-Shirt in der kalten, ausverkauften Eisarena Bremerhaven – der kleine Klub von der Nordsee, die 4.000 Fans, die ganze Stadt sind einfach nur heiß auf diese Finalserie und den vielleicht ersten Meistertitel für die Fischtown Pinguins.

Und nach der 3:5-Niederlage am vergangenen Freitagabend bei den Eisbären Berlin wollten die Bremerhavener mit der geballten Euphorie im Rücken unbedingt den nächsten Sieg einfahren. Es sollte jedoch nicht gelingen, doch es wurde ein weiteres, mit harten Bandagen umkämpftes drittes Finalduell, das erst in der Verlängerung entschieden wurde – in der längsten Verlängerung, die es je in einem Finale der Deutschen Eishockey-Liga gegeben hatte mit 97,54 Minuten.

Die Mannschaft hat zu 100 Prozent alles versucht, alles reingeworfen, was heute möglich war. Hintenraus will ich nicht sagen unglücklich, aber in der 2. Verlängerung passieren dann solche Tore, die im normalen Spiel nicht so weh tun sind, aber in einer Verlängerung einfach ärgerlich sind.

Pinguins-Coach Thomas Popiesch bei buten un binnen

Pinguins-Coach Popiesch: "Haben alles reingeworfen, was möglich war"

Bild: Radio Bremen

Viele Chancen, keine Tore

Eishockey-Fans der Fischtown Pinguins zittern auf der Tribüne während eines Finalspiels gegen die Eisbären Berlin mit.
Mitfiebern mit den Fischtown Pinguins: 4.000 Fans unterstützten das Team in der Eisarena Bremerhaven. Bild: Penny DEL / City-Press GmbH

Im ersten Drittel war allerdings Rekordmeister Berlin mit 1:0 durch Ty Ronning (17. Minute) in Führung gegangen. Doch spätestens nach Alex Friesens 1:1-Ausgleich in der 22. Minute war die Stimmung in der Halle nicht nur über die Lautsprecher "Völlig losgelöst".

Danach lieferten sich beide Teams ein verbissenes Ringen um die Oberhand, doch keinem gelang der Siegtreffer. Auch den starken Paraden beider Torhüter geschuldet, die viele Chancen teils furios vereitelten. Es ging in eine packende Schlussphase, doch sogar ein Powerplay, also ein Überzahlspiel der Pinguins, für die letzte Spielminute sollte in der regulären Dauer keine Entscheidung mehr bringen.

Nach 80 Minuten Spielzeit noch kein Sieger

Es ging also in die Overtime – wer den ersten Treffer erzielt, hat gewonnen. "Sudden death" wird in den Play-offs gespielt und es gibt kein Penaltyschießen zum Schluss. Es konnte fünf Sekunden oder zwei Stunden dauern und die ersten 20 Minuten der Verlängerung blieben tatsächlich torlos.

Allerdings hatten die Eisbären Berlin darin zwei lange Powerplay-Phasen und drückten auf das Tor. Doch Kristers Gudlevskis demonstrierte ein ums andere Mal, warum er vor der Liga als bester Torhüter der Saison ausgezeichnet worden war. Auch Dank ihm überstanden die Pinguins diese brenzlige Phase. Die Verlängerung wurde zum echten Geduldsspiel.

Die zweiten 20 Minuten der Overtime waren fast beendet, als den Eisbären doch noch durch Yannick Veilleux der 2:1-Siegtreffer gelang und die Pinguins enttäuscht und ausgepowert zurückließ.

Das war sehr lang, ist bin einfach müde. Das war heute nicht unser bestes Spiel und nicht mit dem Ende, das wir wollten. Jetzt müssen wir sehen, dass wir uns schnell erholen. Es ist noch nicht vorbei, es steht 1:2 und es bleibt weiter eng.

Pinguins-Kapitän Jan Urbas bei buten un binnen

Termine der Play-off-Finalspiele:

SpieleDatumUhrzeitHeimErgebnis
Spiel 117. April19:30 UhrBremerhaven4:2
Spiel 219. April19:30 UhrBerlin5:3
Spiel 321. April15:30 UhrBremerhaven1:2 (nach Verlängerung)
Spiel 423. April19:30 UhrBerlin
Spiel 526. April19:30 UhrBremerhaven
Spiel 628. April14 UhrBerlin
Spiel 730. April19:30 UhrBremerhaven

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 21. April 2024, 19:30 Uhr