42-Jähriger stürzt bei Pokémon-Jagd in Bremerhaven in die Außenweser
Weil er den Blick nicht vom Smartphone lassen konnte, ist er von der Schiffsanlegestelle Seebäderkaje ins Wasser gefallen. Die Polizei Bremerhaven inspirierte der Sturz zu einem Gedicht.
Laut Polizei verfolgte der Mann am Sonntagnachmittag mit seinem Smartphone eines der Fantasiewesen aus der Pokémon-Spielereihe und stürzte dabei in die Weser. Einer Begleiterin gelang es, den Verunglückten zu einer Treppe zu lotsen und ihn zu retten.
Zum Unfallzeitpunkt herrschten Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und Dunkelheit, die Polizei sprach von einer lebensgefährlichen Situation. Der Mann habe es mutmaßlich nur der Hilfe seiner Begleiterin zu verdanken, dass er das eisige Wasser so schnell wieder habe verlassen können, erklärte sie.
Polizeisprecher Frank Lorenz fühlte sich von dem Vorfall an die Geschichte von Hanns Guck-in-die-Luft aus dem "Struwwelpeter" von Heinrich Hoffmann erinnert. Er fasste den Vorfall in einer Pressemitteilung in folgendem Gedicht zusammen:
"Am Sonntag ging er an des Ufers Rand
Mit dem Smartphone in der Hand. Nach dem dunken Himmerl hoch sah er, wo das Pokémon flog,
Also dass er kerzengrad
Immer näher zur Weser hintrat. Noch ein Schritt. Plumps! Mit Verdruss Stürzt er hinab, in den Weser-Fluss.
Doch zum Glück nun eine Frau ihm zeigt
Wo am besten er aus dem Wasser steigt. Seht! Nun steht er triefend nass! Ei, das war ein schlechter Spaß!
Wasser lief, so wie man's sah,
Ins Gesicht und aus dem Haar, Aus den Kleidern, von den Armen; Und es fror ihn zum Erbarmen.
Polizei und Feuerwehr
Eilten rasch zur Rettung her. Zum Glück war ihm nicht viel passiert, Nur die Kälte ihn malträtiert.
Ob's Pokémon gefangen beim Jagen Lässt sich leider nicht mehr sagen. Des Mannes Handy in den Fluten bleibt Das war's mit dem Computerspiel-Zeitvertreib.
Und die Moral von der Geschicht':
Übersieh beim Monsterjagen die Wasserkante nicht."
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 6. Januar 2025, 16:40