48 Millionen Euro: Schäden durch Unwetter in Bremen fast verdoppelt
Insbesondere die Zahl der Elementarschäden ist im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Das geht aus der Naturgefahrenbilanz der deutschen Versicherer hervor.
Wetterextreme haben 2023 im Land Bremen enorme Schäden verursacht: Auf 48 Millionen Euro beziffert der Gesamtverband der Deutschen Versicherer die Schadensumme. Das entspricht im Vergleich zu 27 Millionen Euro im Jahr 2022 fast einer Verdopplung. 45 Millionen Euro entfallen laut Verband auf die Sachversicherer für Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe sowie drei Millionen Euro auf die Kfz-Versicherer. Der GDV hat die bundesweite Naturgefahrenbilanz am Montag vorgestellt.
Die Schäden durch Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Hochwasser sind in Bremen im Vergleich zum Vorjahr immens gestiegen, so der GDV. Auf 1.000 Versicherungsverträge mit Elementardeckung kamen in Bremen 21,3 Schadenmeldungen. Im Jahr 2022 waren es nur 2,7 pro 1.000 Verträge.
Weniger Gebäude in Bremen umfassend versichert
Im Bundesvergleich sind in Bremen nach Angaben des GDV weniger Gebäude umfassend versichert. Während fast alle Wohnhäuser gegen Sturm und Hagel abgesichert sind, verfügen in Bremen nur 33 Prozent über den Schutz gegen Elementarrisiken wie Starkregen und Hochwasser, heißt es. Im Bundesdurchschnitt sind 54 Prozent gegen alle Naturgefahren versichert. 2023 waren in Bremen von 1.000 versicherten Wohngebäuden 17,5 von einem Sturm- und Hagelschaden betroffen. Damit steht Bremen auf Platz sieben der bundesweiten Naturgefahrenbilanz.
Bundesweit sind durch Sturm, Hagel und Starkregen im vergangenen Jahr versicherte Schäden von 5,7 Milliarden Euro entstanden. Auch in den vergangenen Monaten hatten Unwetter in Deutschland immer wieder erhebliche Schäden verursacht. Diese Summe floss aber nicht in die nun vorgestellte Bilanz ein. Nach Einschätzung von Meteorologen kommen extreme Wetterereignisse wegen der Klimakrise häufiger vor. Der Fokus beim Schutz vor Naturgefahren müsse auf Klimafolgen-Anpassung liegen, forderte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. "Wir benötigen eine Verankerung der Anpassung an den Klimawandel im Bauordnungsrecht, weniger Flächenversiegelungen und Bauverbote in Überschwemmungsgebieten."
Quellen: buten un binnen und dpa.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 27. Mai 2024, 19:30 Uhr