Diese Mutter aus Verden verlor ihre Tochter beim Anschlag der Hamas
Diese Mutter aus Verden verlor ihre Tochter beim Anschlag der Hamas
Sonja Bohl-Dencker trauert um ihre Tochter: Carolin Bohl war im Oktober 2023 als Touristin in Israel und wurde von Terroristen der Hamas getötet.
Jeden Tag sitzt Sonja Bohl-Dencker auf einer Bank, die ihrer Tochter Carolin gewidmet ist. Die Bank haben Freunde von ihr nach ihrem Tod gebaut. Hier fühlt sich die 57-Jährige ihrer verstorbenen Tochter nah.
Carolin war mit ihrem guten Freund Danny Darlington im Oktober 2023 nach Israel gereist, um unter anderem dessen Familie im Kibbuz "Nir Oz" zu besuchen. Als Terroristen der Hamas den Kibbuz überfallen, flüchten Carolin und ihr Freund in einen Schutzraum. Dort schreibt die 23-Jährige noch eine Nachricht an ihre Mutter.
Ich liebe dich über alles und danke dir für alles.
Carolin Bohl in einer Nachricht an ihre Mutter
Kurz darauf werden Carolin und Danny erschossen.
Carolin zog es in die Welt
Als Sonja Bohl-Dencker davon erfährt, bricht sie zusammen. Seitdem kämpft sie sich von Tag zu Tag, versucht irgendwie mit dem Schmerz zu leben. Ihre Tochter, sagt sie, ist immer bei ihr: "Ich vermisse sie jeden Tag. Daran wird sich nichts ändern."
![Bild: Radio Bremen Carolin Bohl wurde 2023 von Hamas-Terroristen ermordert.](/bilder/opfer-hamas-100~_v-960x960_c-1739339673567.jpg 960w, /bilder/opfer-hamas-100~_v-800x800_c-1739339673567.jpg 800w, /bilder/opfer-hamas-100~_v-640x640_c-1739339673567.jpg 640w, /bilder/opfer-hamas-100~_v-512x512_c-1739339673567.jpg 512w, /bilder/opfer-hamas-100~_v-320x320_c-1739339673567.jpg 320w, /bilder/opfer-hamas-100~_v-160x160_c-1739339673567.jpg 160w)
Carolin ist in einem Bauernhaus in der Nähe von Verden aufgewachsen, war gerne in der Natur und verbrachte vor allem im Sommer viel Zeit im nahegelegenen Wald. Als es sie nach dem Abitur raus in die Welt zog, blieb ihre Mutter dort wohnen. "Carolin war eine Reisemaus", erzählt Sonja Bohl-Dencker.
Wenn andere von Carolin erzählen, fällt immer wieder das Wort "Sonnenschein". Sie lachte viel, liebte Mode und hatte das große Ziel, die Branche zu verändern, fairer zu machen. In Berlin hatte sie deshalb "Nachhaltige Mode" studiert.
Auch ihre Halbschwester Marie Bohl denkt viel an ihre kleine Schwester: "Ich glaube, dass sie etwas erreicht hätte in der Gesellschaft, denn sobald sie in einen Raum gekommen ist, hat die Sonne geschienen." Zusammen mit Sonja Bohl-Dencker und Carolins Professor will sie die Ideen und Werte von Carolin weiterführen. Die drei sind gerade dabei, in Gedenken an Carolin eine gemeinnützige Firma zu gründen.
Erinnerungen an Carolin lebendig halten
Seit der Ermordung ihrer Tochter fühlt sich Sonja Bohl-Dencker auch mit Israel verbunden und beschäftigt sie sich intensiv mit dem Land und seiner Geschichte. Am Jahrestag der Anschläge ist sie sogar dorthin gereist. Vorort fühlte sie sich verstanden: "Das ganze Land ist so betroffen, wie ich es bin", sagt sie.
In die Zukunft zu blicken fällt ihr schwer. Was ihr Kraft gibt, sind ihre drei Hunde, das enge Netz aus Familie und Freunden – und der Wunsch, die Erinnerung an Carolin lebendig zu halten.
Mahnwache am Bremer Marktplatz erinnert an die Opfer des Hamas-Angriffs
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 7. Februar 2025, 19:30 Uhr