Zahl der Geldautomatensprengungen in Niedersachsen auf Höchststand

Der Eingangsbereich einer Bank ist nach einer Sprengung zerstört.

Zahl der Geldautomatensprengungen in Niedersachsen auf Höchststand

Bild: dpa | Andre van Elten
  • Bisher hat die Polizei in Niedersachsen 60 Sprengungen gezählt.
  • Im gesamten vergangenen Jahr waren es 55.
  • In Bremen gab es in diesem Jahr nur eine versuchte Sprengung.

In Niedersachsen sind dieses Jahr schon jetzt so viele Geldautomaten gesprengt worden wie noch nie in einem Jahr zuvor. Das hat das Landeskriminalamt auf Anfrage mitgeteilt. Demnach wurden bis jetzt schon 60 Taten gezählt. Im gesamten Vorjahr waren es 55 vollendete und nicht vollendete Fälle. Zuerst hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet.

In der Stadt Bremen zählte die Polizei zwischen 2017 und 2021 18 Automatensprengungen. Drei davon wurden im vergangenen Jahr verübt. Zehn der 18 Überfälle waren erfolgreich. In diesem Jahr gab es laut Polizei bisher einen Sprengversuch, bei dem die Täter Gas einsetzten. In Bremerhaven gab es bisher keine Sprengungen von Geldautomaten.

2015 in Niedersachsen halb so viele Sprengungen wie heute

Dem niedersächsischen LKA zufolge wird die Jahresstatistik erst seit 2015 erfasst. Damals war der Wert mit 30 Taten noch halb so niedrig wie heute. In den Jahren zuvor habe es lediglich einzelne Sprengungen gegeben – von einem Phänomen habe man damals noch nicht sprechen können. Die Politik will Banken nun in die Pflicht nehmen, die Geldautomaten besser vor Sprengungen zu schützen.

Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) etwa hatte kürzlich erklärt, im Ausland gebe es diese Angriffe fast gar nicht mehr, weil die Geldautomaten präpariert seien: "Versucht jemand den Automaten zu sprengen, verklebt das Geld und wird damit unbrauchbar", sagte sie. Von Mittwoch an befassen sich die Innenminister der Länder mit der Thematik. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) und Justizministerin Wahlmann streben laut "Hannoverscher Allgemeiner" zudem eine Bundesratsinitiative an, um die Taten einzudämmen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 29. November 2022, 11 Uhr