Immer weniger Sozialwohnungen in Bremen

Immer weniger Sozialwohnungen in Bremen

Bild: dpa | Westend61/Werner Dieterich

Die Stadt Bremen hat nur noch halb so viele Sozialwohnungen wie vor 17 Jahren. Das liegt daran, dass viel zu wenige neue entstehen.

Es gibt immer weniger Sozialwohnungen in Bremen. Laut Bauressort waren es 2006 noch 12.300, so sind es Ende 2022 nur noch 6.247. Das ist ein Rückgang von fast 50 Prozent innerhalb von 17 Jahren. Damit hat die Stadt Bremen ihr Ziel, bis 2023 auf 8.000 Sozialwohnungen zu kommen, verfehlt. Sozialwohnungen sind mit öffentlichen Geldern finanzierte Wohnungen. Vermietet werden dürfen die Wohnungen nur an Menschen mit niedrigen Einkommen und Wohnberechtigungsschein.

Zahl der Sozialwohnungen in Bremen seit 2006

Zwar sind in den vergangenen fünf Jahren über 1.000 neue Sozialwohnungen gebaut worden. Dass trotzdem die Gesamtzahl der preislich gebundenen Wohnungen gesunken ist, liegt daran, dass jedes Jahr sehr viele aus der Sozialbindung fallen. Bei dem Bau einer Sozialwohnung verpflichtet sich der Vermieter, diese für einen bestimmten Zeitraum ‒ in Bremen in der Regel 20 Jahre ‒ kostengünstig anzubieten. Nach dem Ende dieser Frist darf der Vermieter die Wohnung aber wieder zu marktüblichen Preisen vermieten. In den letzten fünf Jahren ist für 1.676 Sozialwohnungen die Sozialbindung ausgelaufen. Damit gibt es in Bremen seit 2018 etwa 630 Sozialwohnungen weniger als zuvor.

Neuer Bremer Senat plant Sozialwohnungs-Offensive

Das Thema sozialer Wohnungsbau spielt auch im neuen Koalitionsvertrag der rot-grün-roten Regierung eine Rolle. So soll an der seit etwa drei Jahren bestehenden 30-Prozent-Sozialquote bei Neubauten festgehalten werden. Diese Quote konnte in den letzten drei Jahren keine Trendumkehr herbeiführen. Seit 2020 gibt es jedes Jahr weniger Sozialwohnungen. Der Senat plant eine Sozialbau-Offensive in den kommenden Jahren. So sollen Wohnungen mit Sozialbindung gezielt zurück- oder angekauft werden. Außerdem will die Stadt in den kommenden Jahren 10.000 neue Wohnungen und damit 3.000 neue Sozialwohnungen bauen. Auch die Dauer der Sozialbindung ist auf 30 Jahre angehoben worden.