Infografik
Blick in die Geschichte: Wann in Bremen der meiste Schnee fiel
Mit den ersten Schneeflocken im November kommt der Winter in diesem Jahr überraschend. Wirklich? So sah es in den Top-5-Schneewintern der letzten 45 Jahre aus.
Wer heute 50 Jahre und älter ist, erinnert sich bestimmt noch: eisige Kälte und kollektives Schneeschippen, aber auch Schneeballschlachten und Schlittenfahren über ganze zwei Monate – der Schneewinter von 1978/79. Ganze 65 Schneetage verzeichneten die Meteorologen in der Stadt Bremen damals. Laut Deutschem Wetterdienst versteht man unter einem Schneetag einen Tag, an dem 24 Stunden lang ausschließlich Schnee gefallen ist. Im sonst nicht für Schnee-Reichtum bekannten Bremen war jener Winter eine Seltenheit.
Übertroffen wird der "Rekordwinter" von 1978/79 aber noch von einem Winter, der noch gar nicht so lange zurückliegt, jedenfalls, was die Zahl der Schneetage angeht: 2009/10 wurden ganze 67 gemessen. Vergleicht man die Schneetage der schneereichsten Winter, so fällt auf, dass die meisten Schneetage in den Monaten Januar und Februar liegen.
Allerdings gibt es auch Ausreißer: Im März 1987 verzeichneten die Wetterexperten ganze 20 Schneetage – von Frühlingswetter keine Spur. Auch der Wintereinbruch im März 2023 hatte viele Bremer überrascht. Doch ganz unüblich ist das Phänomen nicht, wie ein Blick auf die Zahlen zeigt. Auch im Winter 2012/13 lagen zwölf Schneetage von insgesamt 40 im Monat März. 1981 hingegen begann der Schneefall im Dezember: 22 Schneetage sind in den Messdaten verzeichnet, im Januar 1982 waren es 15 Tage.
Das sind die Top 5 der Schneehöhen der letzten 45 Jahre
Am 18. Februar 1979 verwandelte sich Bremen beinahe in einen Wintersportort. An diesem Tag maßen Wetterexperten ganze 68 Zentimeter Schnee. An diese Höhe reichen die anderen Schneewinter kaum heran. Am 10. Januar lag 25 Zentimeter Schnee und 2010 gab es weiße Weihnachten mit 20 Zentimetern am Heiligabend. Einen Nikolaustag mit Rodelspaß konnte man vor 25 Jahren erleben: Am 6. Dezember 1998 wurden 19 Zentimeter Schnee festgestellt.
So lange hielt die Schneedecke
Für Klimaanalysen wichtig sind die Zeiträume, in denen der Boden durchgehend mit Schnee bedeckt war. Fachleute nennen das "Schneedeckenperiode". Der Schneebedeckungsgrad gibt dabei den Anteil einer Fläche an, der mit Schnee bedeckt ist. Beim höchsten Bedeckungsgrad handelt es sich um eine sogenannte geschlossene Schneedecke.
Mehr als zwei Monate lang hielt der Schnee 1978/79: Vom 30. Dezember 1978 bis zum 3. März 1979 und damit 64 Tage lang gab es eine geschlossene Schneedecke in der Hansestadt. Dies blieb im Vergleich der vergangenen 45 Jahre ein einsamer Spitzenwert. 1986/87 lag für 24 Tage eine geschlossene Schneedecke, im Winter 1981/82 war der Boden in Bremen für 22 Tage durchgehend mit Schnee bedeckt. Im Winter 2009/10 waren es sogar zwei Zeitabschnitte mit jeweils 22 Tagen: Vom 30. Dezember 2009 bis 20. Januar 2010 und vom 29. Januar bis zum 19. Februar 2010. Im Folgewinter gab es einen verschneiten Dezember und eine Schneedecke bis Neujahr: Vom 14. Dezember 2010 bis zum 1. Januar 2011.
Der Schneewinter von 1978/79 in Bremen
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 28. November 2023, 6:50 Uhr