Interview
Bremer Veterinäramt warnt vor Verzehr von Rohmilch-Produkten
Rohmilch ist in. Doch ist sie auch gesund? Die Lebensmittelüberwachung des Landes Bremen mahnt zur Vorsicht und vor allem: zum Abkochen der Milch.
Ob von der Kuh, von der Ziege oder vom Schaf, ob im Käse oder direkt aus der Flasche: Rohmilch liegt im Trend. Influencer preisen sie als Superfood an. Mal soll sie die Verdauung stärken, dann für reine Haut sorgen und schließlich die Potenz steigern. Was aber hält das Veterinäramt von Rohmilch? buten un binnen hat bei Elisabeth Oltmann nachgefragt. Sie leitet im Veterinäramt Bremen die Abteilung der Lebensmittelüberwachung.
Welche gesundheitlichen Vorteile kann der Verzehr von Rohmilch haben?
Aus lebensmittelhygienischer Sicht ist der Verzehr von Rohmilch risikobehaftet. Grundsätzlich ist es in Deutschland verboten, Rohmilch an Verbraucherinnen und Verbraucher abzugeben. Dafür wurden strenge Vorgaben für die im Gesetz vorgesehenen Ausnahmen für die so genannte Vorzugsmilch und die "Milch ab Hof" erlassen. Man wird an der Stelle der Abgabe der Milch mit einem gut sicht- und lesbaren Schild darauf hingewiesen, dass die Milch vor dem Verzehr abzukochen ist.
Inwiefern ist der Verzehr von Rohmilch riskant?
Wer Rohmilch vor dem Verzehr nicht abkocht, geht ein gesundheitliches Risiko ein, da in der Milch Krankheitserreger vorhanden sein könnten. Hier kann es sich unter anderem um Salmonellen, Campylobacter oder auch enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) handeln. Diese und andere Erreger werden durch die Hitzebehandlung abgetötet. Rohmilch muss vor dem Verzehr abgekocht werden.
Was gilt für Produkte aus Rohmilch wie zum Beispiel bestimmte Käsesorten: Sind sie unbedenklich?
Die genannten Gefahren gelten auch für Erzeugnisse, die aus Rohmilch hergestellt werden. Bei aus Rohmilch hergestellten Produkten gibt es auf der Verpackung den Hinweis "Aus Rohmilch hergestellt". Kleinkinder, Schwangere sowie ältere oder immungeschwächte Menschen sollten auf diese Produkte verzichten.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 31. Januar, 19:30 Uhr