"Ausländer raus"-Rufe in Löningen: Verein prüft Mitglieder-Rauswurf
Der Staatsschutz ermittelt im Fall eines Videos aus Löningen, auf dem junge Leute rassistische Parolen grölen. Der Vorsitzende des ansässigen Schützenvereins hat Konsequenzen angekündigt.
Nachdem eine Gruppe Jugendlicher bei einem Schützenfest im Kreis Cloppenburg rassistische Parolen gegrölt haben soll, hat der Präsident des Schützenvereins Bunnen Konsequenzen angekündigt. Am Montagabend will der Vereinsvorstand zusammenkommen. Es könnte passieren, dass der Schützenverein Mitglieder rauswirft, sagte der Vorsitzende Gregor Meyer. Die Satzung sehe das vor, wenn Mitglieder ihre Mitgliedspflichten verletzen, etwa Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten zu Lasten des Vereins begangen haben. "Wir werden den Vorfall verantwortungsvoll aufarbeiten", sagte Meyer.
Für Polizeipräsident Andreas Sagehorn von der Polizeidirektion Oldenburg ist ein solches Verhalten in einer weltoffenen und toleranten Gesellschaft, die gerade erst das 75-jährige Bestehen des Grundgesetzes gemeinsam gefeiert hat, "mit unserem Menschenbild nicht vereinbar". Auch Löningens Bürgermeister Burkhard Sibbel zeigte sich schockiert. Löningen sei eine weltoffene Stadt, das zeige sich etwa in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit.
Video wurde in öffentlichem Chatportal geteilt
Der Vorfall hatte sich am Pfingstwochenende auf einem Schützenfest in einem Ortsteil von Löningen ereignet. Auf einem Video, das in einem öffentlichen Chatportal geteilt wurde, ist eine Gruppe von jungen Menschen zu sehen, die zur Melodie des Liedes "L' Amour Toujours" von Gigi D'Agostino mutmaßlich volksverhetzende Parolen rufen. Die Beteiligten grölen mehrfach "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen". Der Staatsschutz hat Polizeiangaben zufolge Ermittlungen aufgenommen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 27. Mai 2024, 12 Uhr