Hunderte ziehen bei Ostermärschen durch Bremen und Bremerhaven
Das Friedensforum hat zu den traditionellen Protestzügen eingeladen. Die Teilnehmer fordern Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland.
Etwa 1.000 Menschen haben in der Bremer Innenstadt an der Abschlusskundgebung des traditionellen Ostermarsches teilgenommen. In Bremerhaven waren etwa 90 Teilnehmer und Teilnehmerinnen dabei. Das teilt die Polizei mit.
Demonstrationszug und Kundgebung
Aufgerufen zu den Protestzügen hatte das Bremer Friedensforum. Die größte Rolle spielt dabei in diesem Jahr der Krieg in der Ukraine. Die Kernforderungen lauten: "Diplomatie statt Eskalation! Diplomaten statt Granaten! Für Frieden und Klimaschutz!"
In Bremen startete der Ostermarsch am Friedenstunnel. Nach der Demonstration durch die Innenstadt sprach der Theologe Eugen Drewermann auf dem Marktplatz. Der Zug durch die Bremerhavener Innenstadt begann vor der Großen Kirche. Die Abschlusskundgebung fand am Roten Sand statt.
Kritik an Forderungen nach Friedensverhandlungen
Im Gegensatz zum letzten Jahr fordern die Organisatoren des Bremer Friedensforums in diesem Jahr nicht den Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine. Sie plädieren stattdessen für ein Ende der Kämpfe und für Friedensverhandlungen. Erstmalig haben deshalb sowohl der Deutsche Gewerkschaftsbund in Bremen, die Bremer Linken als auch die SPD nicht zur Teilnahme an den Ostermärschen aufgerufen.
Forderungen nach Friedensverhandlungen werden immer wieder kritisch gesehen. Auch innerhalb der Friedensbewegung gibt es unterschiedliche Meinungen. Es wird unter anderem befürchtet, dass in solchen Verhandlungen Zugeständnisse an Russland gemacht werden müssten, welches die Ukraine völkerrechtswidrig angegriffen hat. Experten und Expertinnen warnen auch vor einer Unterwanderung der Friedensmärsche durch Rechtsextreme.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 8. April 2023, 19:30 Uhr