Hunger? Oder doch Futterneid? Warum klauen Möwen so gern unser Essen?
In Küstenstädten wie Bremerhaven sind Möwen als Essensdiebe berüchtigt. Britische Forscher wollen herausgefunden haben, warum ihre Gier auf Pommes und Fischbrötchen so groß ist.
Wer in Bremerhaven mit einem Snack in der Hand unterwegs ist, sollte vorsichtig sein. Denn vor allem in der Innenstadt, am Deich oder am Fischereihafen gerät man mit einem Fischbrötchen oder einer Pommes schnell ins Visier von Möwen. Britische Forscher haben nun herausgefunden, warum die zumeist an Küsten beheimateten Vögel so gierig auf kulinarische Kost sind. Ihr Fazit: Es ist nicht Hunger, was das Verlangen der Möwen steigert – sondern Futterneid.
Möwen schauen sich vom Menschen ab, was lecker ist
Im südenglischen Brighton untersuchte das Team der Uni Sussex das Verhalten von Silbermöwen. Die Wissenschaftler drapierten an einem Strand eine blaue und eine grüne Chipstüte und beobachteten, was passiert. Schnell wurde klar: Geht niemand an die Chips, dann sind diese auch für die Möwen uninteressant. Sobald aber einer der Forschenden mit der Tüte knistert, geraten die Möwen in helle Aufregung.
Doch nicht nur das: Fast alle Möwen hatten es ausschließlich auf die Chipstüte abgesehen, mit der geknistert wurde. Die Forschenden kamen daher zu dem Schluss, dass Möwen sich vom Menschen abgucken, was auch für sie lecker sein könnte.
In Bremerhaven ist es übrigens verboten, Möwen zu füttern. Bis zu 2.500 Euro kann es kosten, wenn man wiederholt dabei erwischt wird. Eine Strafe für diebische Möwen gibt es hingegen nicht.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, der Morgen, 1. Juni 2023, 8:20 Uhr