Bremer Apotheker-Chef warnt vor Medikamenten-Tausch
- Trotz Knappheit: Bremer Apothekerkammer-Chef rät von Medikamenten-Tausch ab.
- Gefahr: Angebrochene Medikamente könnten verkeimt sein oder nicht zu Patienten passen.
- Bundesärztekammer-Präsident hatte Medikamenten-Tausch unter Nachbarn vorgeschlagen.
Die Bremer Apothekerkammer rät dringend davon ab, Medikamente in der Nachbarschaft zu tauschen. Das hatte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, angesichts der aktuellen Medikamenten-Knappheit vorgeschlagen. Der Präsident der Bremer Apothekerkammer, Klaus Scholz, warnte bei Bremen Eins allerdings davor.
Es bestehe die Gefahr, dass angebrochene Antibiotika und Fiebersäfte verkeimt sind, sagte er. Außerdem passe nicht jedes Medikament zu jedem Patienten. "Der Arzt sucht ein Medikament aus, das auf die Keime wirkt, die den Patienten befallen haben." Dass der Nachbar genau das Antibiotika vorrätig hat, das nötig ist, sei sehr unwahrscheinlich. Außerdem bestehe die Gefahr, dass ein Nachbar oder Bekannter das Medikament schon angebrochen habe, "denn er hat es irgendwann für eine Krankheit verschrieben bekommen", sagt Scholz.
"Wenn jemand eine Fiebersaft Packung zuhause hätte, die er auf Vorrat gekauft hat, dann muss man immer noch die Konzentrationen beachten, denn die müssen für die Altersgruppen passen. Es ist nicht alles austauschbar", warnt der Bremer Apotheker. Bei Zäpfchen bestehe das gleiche Problem: "Wir haben für die Kinder drei verschiedene Zäpfchen-Stärken. Die kann man nicht einfach so austauschen und an andere Kinder geben."
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 19. Dezember 2022, 13 Uhr