Fusionieren 3 deutsche Werften für Kriegsschiffe zu einer großen?
In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" schlägt Peter Lürßen einen Zusammenschluss der drei Marinewerften vor – "unter vernünftigen Bedingungen" vor.
Der Miteigentümer des Bremer Schiffbaukonzerns Lürssen, Peter Lürßen, hält einen Zusammenschluss der drei deutschen Marinewerften unter bestimmten Voraussetzungen für richtig. "Eine Konsolidierung unter den richtigen Vorzeichen und mit der Zustimmung der Regierung macht in Deutschland auf jeden Fall Sinn", sagte Lürßen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er bezog sich dabei auf die Marinewerften Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS), German Naval Yards und die Lürssen-Tochter Naval Vessels Lürssen (NVL).
Die Bedeutung der drei Unternehmen ordnete Lürßen so ein: "Fähig zum Generalunternehmer ist ganz sicher TKMS. Auch wir sind heute schon Generalunternehmer, aber wir lassen viel Arbeit ausgliedern an andere Werften. German Naval hat viele Komponenten nicht, sie machen Reparaturen und sind eingebunden, aber bei großen Aufträgen meist als Unterlieferant."
Lürßen: "Ansprechpartner für alle großen Kriegsschiffe"
Mit einem Zusammengehen von TKMS und NVL "unter vernünftigen Bedingungen" hätte man "einen Ansprechpartner für eigentlich alle großen Kampfschiffe und die komplexen Programme als Generalunternehmer". In fünf Jahren könnte dann auch die German Naval hinzukommen, "das ist der einzige sinnvolle Schritt", fügte Lürßen hinzu.
Einen späteren Börsengang nannte er "einen durchaus sinnvollen und gangbaren Weg". Dabei wäre eine Beteiligung des Bundes wünschenswert. "Ein Anteil des Bundes von 25,1 erscheint mir als logische Größe. Wir haben damit kein Problem", sagte Lürßen.
Nach Informationen des NDR verhandeln die drei Werften bereits seit Anfang des Jahres über einen möglichen Zusammenschluss.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 11. August 2023, 21 Uhr