Infografik
In diesen 5 Landkreisen im Bremer Umland darf Lithium gesucht werden
Tankstellenbetreiber Esso darf ab 2025 im Bremer Umland nach dem Metall Lithium suchen, das in Batterien genutzt wird. Der Abbau könnte auch bei der Energiegewinnung helfen.
Der Bedarf an Lithium wird immer höher. Das Metall wird vor allem für technische Güter benötigt. Ein Smartphone enthält bis zu drei Gramm Lithium, ein Laptop etwa sechs Gramm und der Akku eines E-Autos je nach Modell zwischen sechs und acht Kilogramm. Experten zufolge werde sich die Nachfrage weltweit bis ins kommende Jahrzehnt vervierfachen.
Jetzt darf der Tankstellenbetreiber Esso in vier sogenannten Erlaubnisfeldern in fünf Landkreisen nach Lithium suchen – zum Beispiel auch im Landkreis Rotenburg.
Hier darf Esso nach Lithium suchen:
Deutschland ist bislang fast vollständig auf Importe aus dem Ausland angewiesen. Der Abbau von Lithium verursacht laut Gegnern in vielen Förderländern große Umweltschäden. Dort wird meist mineralienhaltiges Grundwasser in Becken gepumpt, um aus den Rückständen Lithium zu gewinnen, wenn das Wasser verdunstet ist.
Abbau in Deutschland soll über Erdgasbohrlöcher funktionieren
In der Samtgemeinde Bothel gibt es bereits Erdgasbohrlöcher, die für den Bürgermeister Dirk Eberle bereits zum Landschaftsbild gehören. Die Gemeinde verdient an den Bohrungen – noch. Denn die Vorkommen schrumpfen.
Bei einem möglichen Lithium-Abbau würden Unternehmen die vorhandene Erdgasbohrung nutzen, um das Wasser hochzupumpen. Dieses liegt dabei in tausenden Metern tiefe – und damit deutlich tiefer als das Grundwasser. In diesem Lagerstätten-Wasser ist das Lithium, das vor Ort dann mit einer bestimmten Technologie extrahiert werden sollte. Danach wird das Wasser wieder zurückgepumpt.
Der Bürgermeister sieht noch eine weitere Chance durch den Lithiumabbau: Das Wasser aus der Tiefe hätte hohe Temperaturen und könnte dadurch nebenbei noch für Heizkraftwerke genutzt werden. Mit Geothermie und Lithium statt Erdgas hätten die Bohrlöcher der Samtgemeinde Bothel so möglicherweise eine grünere Zukunft. Laut Esso verursacht dieses Verfahren weniger Kohlenstoffemissionen als der Abbau von Hartgestein und benötige deutlich weniger Fläche als die Lithiumgewinnung durch das Verdunsten von Solewasser oder den offenen Tagebau.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 2. Februar 2025, 19:30 Uhr