Keine Ein- und Zwei-Cent-Münzen mehr? Das sagt die Bremer Wirtschaft

Das Nationale Bargeldforum spricht sich dafür aus, bei Barzahlungen auf fünf Cent auf- oder abzurunden. Von Wirtschaftsverbänden der Region kommt verhaltene Zustimmung.
Durch eine solche Rundungsregel würden Ein- und Zwei-Cent-Münzen überflüssig. Statt 4,99 Euro wären dann glatte fünf Euro fällig. Ein Preis von 1,02 Euro würde bei Barzahlung auf einen Euro sinken.
Kleinmünzen seien nicht beliebt, heißt es in einer Mitteilung des Bargeldforums. In einer Befragung der Europäischen Kommission habe sich die Mehrheit dafür ausgesprochen, Ein- und Zwei-Cent-Münzen abzuschaffen. Außerdem würden diese Münzen seltener zu den nationalen Zentralbanken des Euroraums zurückkehren als höherwertige Münzen.
Kleinmünzen werden nicht verwendet, sondern gehortet
Das bedeutet dem Bargeldforum zufolge, dass die beiden kleinsten Münzen überwiegend gehortet würden. Die wirtschaftlichen und ökologischen Kosten für Herstellung, Verpackung und Transport der Münzen seien im Verhältnis zu hoch.
Jan König, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Nordwest mit Sitz in Oldenburg, steht der Rundungsregel offen gegenüber. Auch er sieht logistische und umweltpolitische Argumente für eine Abschaffung. "Aus eigenen Erfahrungswerten wird zudem deutlich, dass die Kleinmünzen eher wenig im Handel zur Bezahlung eingesetzt werden, sondern vorwiegend als Wechselgeld an den Kassen ausgegeben werden."
Entsprechend einseitig seien die Beschaffungsprozesse im Einzelhandel, wenn die Kunden kaum kleine Münzen nutzen, aber regelmäßig als Wechselgeld bekommen. Bevor eine solche Regel in Kraft tritt, sollten König zufolge die technischen und rechtlichen Auswirkungen untersucht werden. "Eine Rundung müsste auch für alle Handelsunternehmen gleichermaßen verpflichtend sein."
Der Gaststättenverband Dehoga Bremen hingegen sieht wenig Auswirkungen auf die Gastronomie. Laut Hauptgeschäftsführerin Nathalie Rübsteck werde zum einen generell viel digital bezahlt, zum anderen gebe es nur selten Preise, die Ein- oder Zwei-Cent-Münzen als Wechselgeld zur Folge hätten.
Das Nationale Bargeldforum wurde Anfang 2024 auf Initiative der Deutschen Bundesbank gegründet, um Probleme rund um Bargeld zu lösen.
Quelle: buten un binnen.