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UV-Warnung für Bremen und umzu: Was bei Hitze und Sonne wichtig ist

Bremens Hitzeknigge: Tipps, um sich vor zu viel Sonne zu schützen

Bild: dpa | Sergei Bobylev

Starke UV-Strahlung und bis zu 30 Grad am Mittwoch: Wie man eine Überhitzung erkennt und warum es dafür nicht unbedingt Sonne braucht, erklärt ein Bremer Hausarzt.

Warum ist es gerade besonders wichtig, sich vor Sonne zu schützen?

Derzeit gilt für den gesamten Nordwesten eine UV-Warnung des Deutschen Wetterdienstes, zunächst bis Mittwochnachmittag. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät, zwischen 11 und 16 Uhr lange Aufenthalte in der Sonne zu vermeiden. Auch im Schatten gehörten ein sonnendichtes Hemd, lange Hosen, Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 30, Sonnenbrille und ein breitkrempiger Hut zum sonnengerechten Verhalten.

"Bei einer Glatze braucht man eine Kopfbedeckung, generell sollte man eher im Schatten bleiben", sagt Holger Schelp, Vorsitzender des Hausärzteverbands Bremen. Menschen, die sonst eine Mütze tragen und ohne sie frieren, sollten sich eine Kappe aufsetzen. Auch bei Kindern ist eine Kappe oder ein Sonnenhut ein Muss. Wasserfeste Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor sollte man auch auftragen, raten das niedersächsische Gesundheitsministerium und das Landesgesundheitsamt.  

Was führt zu einer Überhitzung?

Von einem "heißen Tag" spricht der Deutsche Wetterdienst (DWD) zwar erst ab einer Temperatur von 30 Grad Celsius. Doch nach den kühlen Temperaturen der vergangenen Wochen braucht der Körper Zeit, um sich an das Sommerwetter zu gewöhnen. Dabei ist es nicht immer der Aufenthalt in der Sonne, der zu Überhitzung führt, sagt Holger Schelp, Vorsitzender des Hausärzteverbands Bremen. Auch zu heiße Räume können gesundheitliche Probleme machen.

Die Symptome sind vielfältig: "Es äußert sich zum Beispiel durch Unwohlsein, in einigen Fällen durch Übelkeit, es kann ein Druckgefühl im Kopf geben, manche Menschen fühlen sich benommen, werden träge oder wunderlich." Wer das bei einem betreuungsbedürftigen Menschen bemerkt, sollte sich kümmern, da die Betroffenen oft nicht mehr in der Lage sind, zu merken, was mit ihnen los ist und sich nicht selbst helfen können, sagt Schelp.

Wie man sich bei Hitze verhalten sollte Wie man sich bei Hitze verhalten sollte Tätigkeiten im Freien nur in Morgen- und Abendstunden 1,5 bis 2 Liter täglich trinken draußen möglichst im Schatten bleiben, Kopfbedeckung, Sonnenbrille, leichte Kleidung und Sonnencreme tragen körperliche Belastung und Sport vermeiden

Was hilft bei Überhitzung?

Doch nicht in allen Fällen hilft Wasserzufuhr – manchmal war der Körper einfach zu lange heißen Temperaturen ausgesetzt und muss abkühlen. Zum Beispiel durch kühle Wadenwickel, wie um Fieber zu senken oder mithilfe von einem Kühlpack, das man, in ein Handtuch eingeschlagen, auf Nacken oder Stirn legen kann, erklärt Schelp. Auch die Person in einen kühlen Raum zu bringen, kann helfen, sagt der Hausarzt. Er rät dazu, frühzeitig daran zu denken, die eigene Wohnung kühl zu halten, Jalousien und Rollläden sollten bei starker Sonne tagsüber unten bleiben, lüften sollte man nachts. "Wenn die Wohnung erst einmal warm ist, ist es schwierig, sie wieder kühl zu bekommen."

Ricarda Schmithausen vom Landesgesundheitsamt Niedersachsen sagte der Evangelischen Presseagentur, bei einer Überhitzung verliere der Körper eine Menge Wasser und könne durch Schwitzen nicht mehr genügend gegenkühlen. "Das führt zu einer Überlastung des Kreislaufs, was sich zum Beispiel durch Verwirrtheit, Benommenheit, schnellen Herzschlag oder trockene, heiße Haut zeigt." Gerade wenn auch die Nächte heiß seien und sich der Körper zu keinem Tageszeitpunkt herunterkühlen könne, werde der Kreislauf stark beansprucht.

Was man bei Überhitzung tun kann Was man bei Überhitzung tun kann kühle Wadenwickel in Handtuch eingeschlagenes Kühlpack auf Stirn oder Nacken in einen kühlen Raum wechseln Wasser trinken

Was ist der Unterschied zwischen Hitzschlag und Sonnenstich?

Das niedersächsische Gesundheitsministerium und das Landesgesundheitsamt wiesen jetzt gemeinsam darauf hin, bei Hitze auf gefährdete Personengruppen wie Kinder oder ältere Menschen zu achten. Symptome eines Hitzschlags sind beispielsweise Schwindel, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Krämpfe, ungewöhnliche Unruhe oder heiße, rote, trockene Haut.

Bei einem Sonnenstich wird durch längere, direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf die Hirnhaut gereizt. Folgen hiervon sind etwa Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, ein geröteter, heißer Kopf, Bewusstseinsstörungen oder ein Tinnitus. In beiden Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden, da eine hohe gesundheitliche Gefahr bestehe, empfiehlt das Landesgesundheitsamt Niedersachsen. UV-Strahlung stelle darüber hinaus dauerhaft ein Risiko für den Menschen dar. Sie sei auch vorhanden, wenn es bewölkt ist, und erhöhe die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken.

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Autorin

  • Patel Verena
    Verena Patel Redakteurin und Autorin

Quellen: buten un binnen und epd.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 25. Juni 2024, 19:30 Uhr