Bremer Handelskammer rechnet auch für 2024 mit keinem Aufschwung
Laut Handelskammer hat es in allen wirtschaftlichen Bereichen einen Rückgang im Vergleich zu 2022 gegeben. Die Prognose für dieses Jahr ist eher negativ.
Der Präses der Handelskammer Bremen Eduard Dubbers-Albrecht spricht von einer allgemeinen Unsicherheit in der Wirtschaft. Bremen leide besonders stark unter einer schwachen Nachfrage im Ausland. 60 Prozent der Industrieproduktion in Bremen sei für den Export bestimmt. Wenn der Export schwächelt, leide dann auch weite Teile der Wirtschaft in Bremen.
Ein weiteres Problem war laut Handelskammer die Konsumschwäche in Bremen. Das habe sich zum ersten Mal überhaupt auch im Online-Handel gezeigt, sagt Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer. Auch für dieses Jahr gibt es laut Handelskammer keine Anzeichen für einen Aufschwung.
Handelskammer fordert Bürokratieabbau
Dubbers-Albrecht kritisierte unter anderem den beschlossenen Ausbildungsfonds in Bremen. Der geplante Fonds soll zum Ausbildungsjahr 2024/25 eingeführt werden und mit einer Umlage von Unternehmen finanziert werden. Je mehr Firmen ausbilden, desto mehr Geld erhalten sie. Mit einer Klage mehrerer Kammern gegen den Fonds beschäftigt sich derzeit der Staatsgerichtshof. Die Handelskammer rechnet in der zweiten Hälfte des Jahres mit einem Ergebnis.
Wir als Wirtschaft fühlen uns zunehmend reglementiert.
Präses Eduard Dubbers-Albrecht
Schwierige Lage für Häfen
Nach Angaben der Handelskammer verzeichneten die bremischen Häfen einen Umschlagrückgang. Von Januar bis November sei der Umschlag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,5 Prozent gesunken, heißt es im Jahresbericht. Es habe weniger Exporte und Importe gegeben, sagte Dubbers-Albrecht. Zudem sei die Produktivität der bremischen Häfen leider nicht so hoch wie die der Westhäfen Rotterdam und Antwerpen. Reeder gingen dorthin, wo Waren schnell umgeschlagen würden.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 26. Februar 2024, 16 Uhr