Kinderkliniken melden Anstieg schwerer Grippefälle – auch in Bremen

Kinderkliniken melden Anstieg schwerer Grippefälle

Bild: dpa | Christian Charisius

Anders als in den vergangenen Jahren sind in Bremen vor allem auch ältere Kinder betroffen. Aus dem Klinikum-Mitte kommt allerdings schon leichte Entwarnung.

Die Zahl der schwer verlaufenden Grippeerkrankungen bei Kindern ist seit Jahresbeginn deutlich gestiegen. "In diesem Jahr ist die Grippewelle relativ stark", sagt der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Tobias Tenenbaum. Die heftige Infektionswelle betrifft auch Erwachsene. Deswegen raten die Apotheker besonders Fans des Karneval- und Faschingstreibens, sich jetzt noch impfen zu lassen.

Mitte Februar kamen rund viermal so viele Kinder mit einer Grippe in große Kinderkliniken wie noch Mitte Januar, wie aus DGPI-Daten hervorgeht. Die Daten stammen aus 65 Kliniken in ganz Deutschland. Auch das Robert Koch-Institut (RKI) hatte in der vergangene Woche von außergewöhnlich vielen mit Grippe infizierten Schulkindern gesprochen sowie vielen Kleinkindern, die deswegen ins Krankenhaus mussten.

Trend auch in Bremen bemerkbar

Für Bremen lässt sich dieser Trend ebenfalls beobachten, bestätigte Melchior Lauten, Chefarzt der Pädiatrie im Eltern-Kind-Zentrum am Klinikum Bremen-Mitte, auf Nachfrage von buten un binnen. "Die Zahlen sind höher als in den vergangenen Jahren – das sehen wir aber immer wieder mal."

Wir beobachten, dass in diesem Jahr nicht nur die ganz Kleinen betroffen sind.

Melchior Lauten, Chefarzt der Pädiatrie im Eltern-Kind-Zentrum am Klinikum Bremen-Mitte

Was aber auffällig sei: Die normalerweise mit schweren Verläufen eingelieferten Patienten sind älter als in den vergangenen Jahren. "Bei den unter Fünfjährigen sind die Zahlen nicht auffällig, wir haben aber mehr Fünf bis 14-jährige." Vor allem Kinder und Jugendliche mit geschwächtem Immunsystem litten unter schwereren Verläufen.

Lauten zufolge gingen die Zahlen aktuell aber schon wieder zurück. Und da die Atemwegserkrankungen durch RSV weniger zahlreich als in den vergangenen Jahren aufgetreten seien, würde die Bettenkapazität auch ausreichen.