Greenpeace protestiert gegen Erdgasförderung vor Borkum
Mit Schlauchbooten wollen Aktivisten Schiffe aufhalten, die Baumaterial für die geplante Plattform liefern sollen. Sie fürchten Umweltschäden durch die Erdgasförderung in der Nordsee.
Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace protestieren gegen eine geplante neue Erdgasförderung in der Nordsee. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur legten rund 20 Aktivisten auf Schlauchbooten von Borkum ab und nahmen Kurs auf den geplanten Bauort für die geplante Plattform vor den Wattenmeerinseln Borkum und Schiermonnikoog. Dort errichteten sie eine Art schwimmendes Protestcamp. Dadurch wollen sie die Ankunft mehrerer Schiffe verhindern, die für die Plattform Rohre und weiteres Baumaterial liefern sollen. Die Wasserschutzpolizei Niedersachsen hatte nach Angaben eines Sprechers bereits seit der vergangenen Woche Hinweise auf die Aktion und sei entsprechend vorbereitet gewesen.
Niederländischer Energiekonzern plant Erdgas zu fördern
Der niederländische Energiekonzern One-Dyas plant, aus einem Feld vor den Inseln Borkum und Schiermonnikoog Erdgas zu fördern. Dazu soll eine Förderplattform auf niederländischem Hoheitsgebiet rund 23 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum errichtet werden.
Gefördert werden soll sowohl in niederländischen als auch in deutschen Hoheitsgebieten, nahe dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Aktivisten fürchten Umweltschäden
Umweltschutzverbände und Inselbewohner in Deutschland und in den Niederlanden lehnen das Energieprojekt ab. Sie fürchten Umweltschäden für das angrenzende Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer und die benachbarten Inseln. Außerdem halten sie die Förderung für unvereinbar mit Klimazielen. Greenpeace befürchtet, dass schützenswerte Unterwasserbiotope und Riffstrukturen nahe der Bohrstelle und entlang einer Kabeltrasse durch die Erdgasförderung zerstört werden.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 30. Juli 2023, 12 Uhr