Infografik
Bei Führerscheinprüfung besonders hohe Durchfallquote in Bremen
Vier von zehn Fahrschülern sind bei der praktischen Prüfung durchgefallen. Nur in Hamburg war die Quote im Bundesländervergleich noch höher.
Das Kraftfahrt-Bundesamt hat jetzt Zahlen für 2021 vorgelegt. Danach scheiterten 39,4 Prozent der Fahrschüler und -schülerinnen in der praktischen Prüfung. Damit liegt Bremen am Tabellenende im Vergleich der Bundesländer – nur in Hamburg fielen mehr Prüflinge.
Als Erklärung taugt wohl durchaus der Fakt, dass eine Prüfung in Großstädten schwerer zu bestehen ist als auf dem niedersächsischen Land, wo die Straßen vergleichsweise leer sind. Doch das vermag nicht der einzige Grund sein, vermuten viele Fahrlehrer. So auch Wolfgang Belau, der eine Fahrschule in Woltmershausen betreibt. Er ist der Ansicht, dass Autofahren früher generell einen höheren Stellenwert unter jungen Menschen hatte. Damals sei es die Regel gewesen, dass Jugendliche schon vor Beginn der Fahrschule ein paar Erfahrungen gesammelten hatten, zusammen mit den Eltern auf sicherem Privatgelände.
Beobachtung eines Fahrlehrers: Handys lenken ab
Doch die hohe Durchfallquote erklärt das natürlich nicht wirklich. Nach Ansicht von Fahrlehrer Belau liege es auch an Konzentrationsproblemen der Fahrschüler, die er mit übermäßiger Handy-Nutzung begründet.
Sie sitzen in der Straßenbahn vor dem Smartphone, sie sitzen im Bus vor dem Smartphone, sogar im Fahrschulwagen sitzen sie vor dem Smartphone – immer wenn mal eine kleine Pause gemacht wird.
Wolfgang Belau, Fahrlehrer
Ein bisschen besser sah es 2021 übrigens bei den theoretischen Prüfungen aus. Hier fielen 35,8 Prozent der Fahrschüler durch. Im Vergleich der Bundesländer liegt Bremen damit im Mittelfeld.
Dieses Thema im Programm: Bremen Next, NEXT am Nachmittag, 3. Januar 2023, 17:10 Uhr