Ganz Bremen im Frühjahrsputz? Diese Hausmittel helfen wirklich
Das richtige Zubehör ist nützlich, um Haus und Wohnung ordentlich und sauber zu halten. Aber letztlich ist es vor allem Kopfsache, die nötige Motivation aufzubringen.
Der AOK zufolge hat der Frühjahrsputz seinen Ursprung in der Zeit der Holz- und Kohleöfen. Die milden Monate nach dem Winter wurden genutzt, um ordentlich durchzulüften und die eigenen vier Wände von Ruß, Staub und Asche zu befreien.
Andere sehen Parallelen zum Pessach: Während der Vorbereitung für das wichtige jüdische Fest wird das Haus traditionell bis auf den letzten Krümel gereinigt. Doch auch wer weder Zeit noch Lust für einen gründlichen Frühjahrsputz hat, kann seine Wohnung in kurzer Zeit in einen halbwegs vorzeigbaren Zustand versetzen.
Kleine Aufräumarbeiten mit großer Wirkung
"Die Basis einer jeden gesunden Ordnung ist ein großer Papierkorb", sagte der Schriftsteller Kurt Tucholsky und hatte Recht: Wer dazu neigt, Kleinkram auf Tischen, Regalen und Schränkchen verteilt liegen zu lassen, sollte zuallererst Unnötiges aussortieren, bevor es ans Aufräumen geht.
Anschließend muss es nicht immer gleich ein riesiger Kraftakt sein. Herumliegende Kleidungsstücke lassen Räume schnell unordentlich aussehen, sind aber ebenso schnell wegsortiert. Ein gemachtes Bett und ausgeklopfte Sofakissen bewirken ebenfalls viel bei wenig Aufwand. Und wenn man nicht in jede Ecke geht und jedes Möbelstück verschiebt, nimmt auch Staubsaugen weniger Zeit in Anspruch als vielleicht befürchtet.
Die Uni Bremen rät, den Frühjahrsputz mit kleineren Arbeiten zu beginnen. Kleine Ziele sind eher erreicht als große und führen entsprechend schneller zu Erfolgserlebnissen – vor allem, wenn die Resultate direkt sichtbar sind. Und für die ganz Faulen: Gedimmtes Licht ist nicht nur gemütlicher als helles, sondern lässt zudem Schmutz und Staub weniger auffallen.
Diese 4 Klassiker sollten in keinem Haushalt fehlen
Die schlechte Nachricht: Ganz ohne Wischen und Schrubben geht es nicht. Die gute Nachricht: Um Wohnung oder Haus sauber und hygienisch zu halten, braucht es weder Spezialreiniger noch Desinfektionsmittel. Die Verbraucherzentrale empfiehlt vier Klassiker: neutraler Allzweckreiniger, Handspülmittel, Essigreiniger oder Zitronensäure sowie Scheuerpulver. Letzteres entfernt durch kleinste Körnchen und mechanischen Abrieb auch hartnäckige Verkrustungen. In flüssiger Form ist es als Scheuermilch erhältlich.
Es muss also nicht immer gleich die Chemiekeule ausgepackt werden. Und das schont nicht nur den Geldbeutel, da aggressive Mittel der Umwelt und der Gesundheit schaden können. Wenn es ans Putzen geht, reicht der Verbraucherzentrale zufolge in der Regel weniger Reinigungsmittel, als auf der Verpackung angegeben ist.
Obacht bei glänzenden oder beschichteten Oberflächen
Auch bei der Wahl des Werkzeugs muss man es nicht übertreiben: Bürsten, Mikrofasertücher und Edelstahlschwämme entfernen hartnäckigen Schmutz und reichen in den meisten Räumen vollkommen.
Über glänzende oder beschichtete Oberflächen wie Plexiglas, Kunststoff oder Marmor sollten jedoch nur weiche Lappen gleiten – sogar feine Mikrofasertücher können Kratzer hinterlassen. Im Zweifelsfall empfiehlt die Verbraucherzentrale, Reinigungsmittel und Utensil an einer unauffälligen Stelle auszuprobieren.
So putzen Sie in der Küche richtig
Natriumcarbonat, auch als Waschsoda bekannt, löst besonders gut Fette und Eiweiße und ist damit ein wahrer Alleskönner in der Küche. Soda ist als Pulver erhältlich oder mit Wasser gemischt als fertige Lauge. Natron ist in seiner chemischen Struktur ähnlich, aber etwas sanfter und reizt zudem die Schleimhäute nicht. Anders als Natron hat Soda daher im Kuchenteig nichts zu suchen.
Wasser, Abzieher und ein trockenes Mikrofasertuch zum Polieren lassen Fenster und Spiegel wieder glänzen. Bei fettigen Schmierflecken reicht ein kleiner Spritzer Allzweckreiniger im Putzwasser.
Was Aufräumen für unser Wohlbefinden tun kann
Für Fliesen empfiehlt Ökotest klassische Allzweckreiniger und Spülmittel. Beschichtete Fliesen glänzen durch Glasreiniger wie neu. Auch Naturprodukte wie Essigessenz oder Zitronensäure funktionieren gut, können Naturstein wie Marmor allerdings angreifen.
Sogar auf Sparflamme bewirkt der Frühjahrsputz weit mehr als nur Sauberkeit: Wissenschaftlichen Studien zufolge stört Unordnung im Haushalt das psychische Wohlbefinden. Wer andererseits gestresst ist und sauber macht, schafft sich damit ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit.
Putzen kann sogar förderlich für die Gesundheit sein
Und nach getaner Arbeit schüttet das Belohnungszentrum im Gehirn Dopamin aus – sauber machen kann also regelrecht therapeutisch sein. Außerdem senken regelmäßiges Putzen und Aufräumen laut Forschenden der Indiana University in den USA zufolge die Risiken für Brustkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Das trifft natürlich nicht nur einmal im Jahr zu. Aber wenn die Motivation gen Null geht, ist der Frühjahrsputz vielleicht ein guter Anlass, um für etwas Sauberkeit und Ordnung zu sorgen – und Gefallen daran zu finden. Die Vorteile liegen auf der Hand.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 17. April 2024, 19:30 Uhr