100 Passagiere verpassen Flüge ab Bremen – wegen Personalmangels
"Solch eine Situation hat es noch nie gegeben", sagt die Bundespolizei. Grund seien plötzliche Krankmeldungen von 14 Security-Mitarbeitern gewesen.
Erstmals hat die Bundespolizei Bremen offizielle Zahlen zu einem Vorfall am Bremer Flughafen genannt: Rund 100 Passagiere verpassten am vergangenen Samstag ihre Flüge wegen langer Schlangen bei der Sicherheitskontrolle. Solch eine Situation habe es zuvor noch nie gegeben, sagt der Sprecher der Bundespolizeiinspektion Bremen, Holger Jureczko.
Der Grund für die langen Wartezeiten seien plötzliche Krankmeldungen mehrerer Mitarbeiter der Security-Firma I-Sec, die die Kontrollen durchführt: Statt der eingeplanten 35 Mitarbeiter seien nur 21 zum Dienst erschienen, sagt Jureczko. Zudem starteten am Samstagvormittag mehrere Flüge innerhalb einer Stunde, sodass viele Passagiere auf einmal durch die Sicherheitskontrollen mussten. Die Firma I-Sec selbst äußerte sich trotz mehrmaliger Nachfrage bislang nicht gegenüber buten un binnen.
Ähnliche Szenen wieder möglich?
Ob Passagiere auch am kommenden Samstag mit langen Schlangen rechnen müssen, ließe sich nicht sicher sagen, sagt Jureczko. Es würden ähnliche Passagierzahlen erwartet und erneut seien 35 Mitarbeiter der Sicherheitsfirma eingeplant. "Wir können nur hoffen, dass sich solche Krankmeldungen nicht wiederholen", sagt Jureczko. Beeinflussen könne man das aber nicht. Er empfehle Passagieren, zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen zu erscheinen und sich nach dem Check-in direkt zur Sicherheitskontrolle zu begeben.
FDP-Fraktion befragt Senat
Die Bremer FDP-Fraktion hat dazu eine Anfrage an den Senat gestellt, in der sie weitere Details zu dem Vorfall und der Personalsituation abfragt. Der Vorfall sei "gravierend" und ein "eklatanter Verstoß gegen die Rechte der Fluggäste".
Die Wirtschaftsbehörde kündigte auf Nachfrage an, sich in weiteren Gesprächen mit dem Vorfall beschäftigen zu wollen. Dieser Samstag sei eine "absolute Ausnahmesituation" gewesen, die so bisher noch nicht vorgekommen sei, sagte Staatsrat Kai Stührenberg. "Wir werden nun mit der Bundespolizei ins Gespräch gehen und über mögliche Lösungsansätze sprechen, damit sich solche Situationen in Zukunft nicht wiederholen."