Bund muss Bremer Ticketfirma Eventim mit Millionenbetrag entschädigen
Nach einem Schiedsverfahren erhalten die vorgesehenen Betreiber der geplatzten Pkw-Maut insgesamt 243 Millionen Euro Schadenersatz. Die Hälfte des Geldes geht an Eventim.
Von der millionenschweren Entschädigungszahlung für die gescheiterte Pkw-Maut profitiert auch der Bremer Ticketservice CTS Eventim. Das Unternehmen ist zur Hälfte an dem Konsortium beteiligt, das als Maut-Anbieter arbeiten sollte. Eventim begrüßte die Einigung im Schiedsverfahren.
Als Folge der geplatzten Pkw-Maut muss der Bund 243 Millionen Euro Schadenersatz an die vorgesehenen Betreiber zahlen. Die Hälfte davon steht dem Bremer Unternehmen zu. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bestätigte eine entsprechende Verständigung mit der Betreiberseite und sagte: "Das ist eine bittere Summe."
Am Ende konnte der Schaden begrenzt werden.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP)
Eventim machte in seinem Statement klar, dass das Scheitern der Pkw-Maut nicht am Betreiber-Konsortium lag und die damalige Kündigung durch das Bundesverkehrsministerium unrechtmäßig war. Das Unternehmen kündigte an, dass es einen Teil der Entschädigung nutzen will, um eine Stiftung für die Förderung junger Musikerinnen und Musiker zu gründen. Um welche Summe es dabei geht und zu wann das passieren soll, ließ Eventim offen.
Unklar ist noch, wie viel Eventim am Ende bleibt
Unklar ist auch, welche Summe das Unternehmen nach Abzug aller Kosten für sich verbuchen kann. Das Partnerunternehmen bei der Pkw-Maut, Kapsch Traffic aus Österreich, rechnet am Ende mit einem Betrag von 80 Millionen Euro.
Die Pkw-Maut – ein Prestigeprojekt der CSU in der damaligen Bundesregierung – war im Juni 2019 vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) als rechtswidrig gestoppt worden. Die vorgesehenen Betreiber forderten zunächst 560 Millionen Euro Schadenersatz, nachdem der Bund die Verträge kurz nach dem Urteil kündigte.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 6. Juli 2023, 16 Uhr