Prozess um Ekaterina B.: Angeklagter belastet seine Mutter
- Ehemann von Ekaterina B. sagt gegen seine Mutter aus.
- Sie soll Ekaterina B. getötet haben.
- Schwiegermutter von Ekaterina B. hatte die Tat bereits gestanden.
Im Prozess um die getötete Ekaterina B. aus Bremerhaven hat der angeklagte Ehemann seine eigene Mutter belastet. Die hatte die Tat im Oktober bereits gestanden. Ein Rechtsmediziner hat jedoch Zweifel an ihrer Aussage.
Der Angeklagte schilderte vor dem Landgericht Bremen, dass er sich in der Nacht vor Ekaterinas Tod unwohl gefühlt habe. Er habe daraufhin seine Mutter angerufen, die habe angeboten, vorbeizukommen. Der 46-Jährige sei erst am nächsten Morgen wieder aufgewacht. Da sei Ekaterina nicht da gewesen, seine Mutter hingegen schon.
Er habe dann den Tag mit seiner Tochter in Otterndorf verbracht. Als er zurückgekommen sei, habe seine Mutter von Müll gesprochen, der in die Verbrennungsanlage müsse. Er habe den Koffer mit dem angeblichen Müll angehoben, dieser sei aber zu schwer gewesen, um ihn in einen Container zu heben.
Angeklagter schildert Angst
Der 46-Jährige habe den Koffer dann geöffnet und große Säcke gesehen. Diese habe er abgetastet. "Ich war erschrocken. Ich schaute zu Mutter und sah in ihren Augen Riesenangst." Er habe seine Mutter gefragt, ob es sich um Ekaterina handle. "Sie sagte leise: 'Ja'", so der Angeklagte.
Der Versuch, meine Mutter zu retten, ging voll daneben.
Angeklagter Ehemann der getöteten Ekaterina B.
Er habe den Koffer und einen Sack dann gemeinsam mit seiner Mutter in einen Fluss geworfen. Außerdem habe er den Boden in der Garage gereinigt. Seine Mutter habe ihm Kerben von Messern auf dem Boden gezeigt. Ihm sei allein durch die Vorstellung übel geworden. Er habe seine Mutter gefragt, wie das alles passieren konnte. Sie habe gesagt, sie habe Angst gehabt, Ekaterina könnte ihn vergiften. Zudem habe Ekaterina sie geschlagen.
Er habe seine Mutter beschützen wollen, sagte der Angeklagte. "Der Versuch, meine Mutter zu retten, ging voll daneben." Wenn seine Mutter kein Geständnis abgelegt hätte, dann hätte er das alles nicht erzählt. Zur Frage, warum er erst jetzt aussage, sagte der Angeklagte, er habe auf Gutachten gewartet.
Mutter hatte Tat mehrfach gestanden
Die Mutter des Angeklagten hatte bereits mehrfach behauptet, ihre Schwiegertochter ermordet und zerstückelt zu haben. Ein Rechtsmediziner äußerte allerdings deutliche Zweifel an der Aussage. So würden etwa Todeszeitpunkt und angeblicher Zeitpunkt der Zerteilung der Leiche nicht zu den Ergebnissen der Obduktion passen.
Nach dem Geständnis der Mutter hatte die Kammer des Landgerichts entschieden, dass der Angeklagte nicht aus der Untersuchungshaft frei kommt, denn er sei weiter dringend tatverdächtig. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Bremerhavener vor, seine Frau im Februar vergangenen Jahres ermordet, die Leiche zerstückelt und in einem Koffer in einen Fluss geworfen zu haben. Der Koffer war Anfang März am Weserufer angespült worden.
Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt. Dann sind auch Fragen an den Angeklagten zugelassen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 16. Februar 2023, 19:30 Uhr