Fragen & Antworten
Wegen Eichenprozessionsspinner: Schulhöfe im Kreis Diepholz gesperrt
Die Raupe ist giftig und kann allergische Reaktionen wie Jucken oder Hautentzündungen auslösen. Auch in Bremen ist sie schon aufgetaucht.
In Barnstorf im Kreis Diepholz wurden gerade Schulhöfe gesperrt, weil dort der Eichenprozessionsspinner aufgetaucht ist. Eine Lehrerin hat hier während der Pause ein Raupennest gesehen. Und seitdem sind mehrere Schulhöfe sicherheitshalber gesperrt.
Was genau ist der Eichenprozessionsspinner?
Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter. Bevor er zum Nachtfalter wird, ist er eine Raupe. Und als Raupe ist er für uns Menschen gefährlich, sagt die Biologin Birgit Olbrich vom Bremer Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND): "Die Raupen häuten sich sechsmal und ab dem dritten Larvenstadium bilden sich Brennhärchen aus. Diese Härchen sind innen hohl und enthalten ein Nesselgilft. Und das kann zu starken allergischen Beschwerden führen."
Welche allergischen Reaktionen können das sein?
Zum Beispiel Hautentzündungen, Juckreiz, Augenprobleme oder auch Atembeschwerden. Deshalb sollen Menschen auf keinen Fall in Kontakt mit den Raupen kommen.
Was mache ich, wenn ich doch mit dem Eichenprozessionsspinner in Kontakt gekommen bin?
Wenn Sie doch in Berührung kommen sollten, helfen erst einmal kaltes Wasser oder kühle Umschläge. Wenn keine Linderung eintritt, dann sollte man einen Arzt aufsuchen.
Wie sieht es denn in Bremen aus? Ist der Eichenprozessionsspinner hier auch verbreitet?
Ja. Knapp 25 Fälle sind aus den letzten zwei Jahren bekannt — sowohl an öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise Schulen oder auch in öffentlichen Anlagen wie etwa Parks. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich deutlich höher, weil nicht alle Fälle gemeldet werden. Das wird aber dringend empfohlen. Denn dann können die Raupen von Schädlingsbekämpfern professionell entfernt werden.
An welchen Orten in Bremen wurde denn zuletzt der Eichenprozessionsspinner entdeckt?
Aktuell wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde Fälle in der Kattenturmer Heerstraße, sowie auf dem Schulhof Oberschule Roland zu Bremen und dem Huckelrieder Friedhof gemeldet. Es gab demnach aber auch schon Fälle in Findorff und an der Tidemannstraße. Allgemein lasse sich feststellen, dass es keine besonders betroffenen Stadtteile gebe, heißt es.
Woran erkenne ich die Raupe?
Die Nester der Eichenprozessionsspinner sind normalerweise gut zu erkennen. Sie sind oft an Eichen zu finden. Die Nester sind weiß und relativ groß. Die Tiere sehen aus wie kleine Raupen.
Der Eichenprozessionsspinner ist ja eigentlich gar nicht in Bremen heimisch, wie kommt es, dass er jetzt auch hier immer öfter auftaucht?
Das liegt nach Angaben von Birgit Olbrich vom BUND Bremen unter anderem am Klimawandel und den damit einhergehenden wärmeren Temperaturen. Bislang war der Eichenprozessionsspinner vor allem in den südlichen Regionen Deutschland wie Bayern und Baden-Württemberg verbreitet, mittlerweile ist er aber auch im Norden immer weiter verbreitet. Es wird vermutet, dass die Raupe unter anderem mit Eichen-Setzlingen aus anderen deutschen Regionen nach Bremen eingewandert ist.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachrmittag, 11. Juni 2024, 15:40 Uhr