Straßenbahn bleibt in der Bremer Innenstadt

Bild: dpa | Markus Mainka

Der Vorschlag die Straßenbahn durch die Neustadt zu leiten ist vom Tisch. Das Finanzproblem der BSAG bleibt hingegen ungeklärt. Das Finanzloch wird wohl immer größer.

Die Geldprobleme der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) belasten den Bremer Haushalt in Zukunft deutlich stärker als erwartet. Die nötigen Zuschüsse für das kommende Geschäftsjahr liegen mit 125 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie bisher veranschlagt, hieß es am Donnerstagabend in der Mobilitätsdeputation.

Ursachen sind unter anderem die hohen Energiepreise und geringere Fahrgastzahlen wegen der Corona-Pandemie. Dazu kommen neue Angebote wie die Schnellbuslinie ins Bremer Güter- und Verkehrszentrum (GVZ). Statt der bisher angenommenen 60 Millionen Euro braucht die BSAG für das laufende Geschäftsjahr voraussichtlich 97,5 Millionen Euro Zuschuss, für das kommende Jahr dann vermutlich sogar 125 Millionen Euro.

Finanzierung der zusätzlichen Kosten noch unklar

Bremens Mobilitätsstaatsrat Ralph Baumheier spricht von dramatischen Zahlen. Zur Frage, wo das Geld herkommen soll, sagt er: "Wir sind mitten im Prozess, suchen konkrete Antworten." Klar sei nur: Weil auch die hohen Energiepreise zu dem deutlich größeren Defizit der BSAG beigetragen haben, wolle man prüfen, inwiefern das mit Geld aus Energiesondermitteln ausgeglichen werden könne.

Unter diesen schwierigen Bedingungen wird sich der bereits geplante Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in der Stadt Bremen wohl verzögern. Deutlich höhere Ticketpreise sind bislang nicht geplant.

Straßenbahn bleibt in der Innenstadt

Der Vorschlag der CDU, die Straßenbahn aus der Innenstadt über die Neustadt umzuleiten, ist vom Tisch. Das Verkehrsressort erklärte, das sei allein schon deshalb nicht machbar, weil die Wilhelm-Kaisen-Brücke und die Bürgermeister-Smidt-Brücke dem zusätzlichen Gewicht nicht standhalten würden.

Von der BSAG hieß es zudem, dass der Plan der CDU nicht sinnvoll sei. Es gehe auch darum, die Menschen direkt in die City zu den Geschäften zu bringen, sagte Vorstandsmitglied Thorsten Harder buten un binnen. Dafür sei der Weg durch die Obernstraße ideal.