Infografik

Spenden-Demokratie: Wie Bremens Chancen-Parlament Menschen hilft

Wie das Bremer Chancen-Parlament soziale Projekte fördert

Bild: Radio Bremen

Spenderinnen und Spender entscheiden im Bremer Chancen-Parlament gemeinsam, an wen ihr Geld fließt. Ihr oberstes Ziel: jungen Menschen Perspektiven geben.

Vier von zehn Bremer Kindern leben in armutsgefährdeten Haushalten. Im bundesweiten Vergleich ist das ein trauriger Spitzenwert, findet der ehemalige Logistik-Unternehmer Klaus Platz. Vor rund anderthalb Jahren hat der heute 87-Jährige daher das Chancen-Parlaments Bremen initiiert, das seit diesem Jahr Spenden an Projekte verteilt, die Kindern, jungen Frauen und Männern Perspektiven geben.

Wie genau das funktioniert, erklären wir hier.

Wer steckt hinter dem Chancen-Parlament Bremen?

Porträt von Klaus Platz, Mitgründer des Chancen-Parlaments Bremen
Klaus Platz (87) zählt zu den Mitgründern des Bremer Chancen-Parlaments. Bild: privat

"Das Spendenparlament in Hamburg war unser Vorbild", sagt Mitgründer Klaus Patz. An der Elbe hatten Kaufleute ihren Verein schon 1996 gegründet. Seitdem wurde er in mehreren Städten kopiert. "Wir nennen uns aber bewusst Chancen-Parlament, weil wir nicht so als guttätige Spender, die mal wieder was Gutes tun wollen, rüberkommen wollen", sagt der ehemalige Logistik-Unternehmer Platz.

Nachdem Platz und sein langjähriger Freund Gerd Knoop die Initiative ergriffen hatten, fanden sich im Juni 2023 die ersten neun Gründungsmitglieder für den gemeinnützigen Verein zusammen. Mittlerweile zählt das Chancen-Parlament Bremen bereits rund 30 Mitglieder und zusätzlich 25 regelmäßige Spenderinnen und Spender.

Wie wird entschieden, an wen gespendet wird?

Wer dem Verein mindestens 70 Euro im Jahr spendet, darf als Parlamentsmitglied mitentscheiden, an welche Projekte Geld vergeben wird. Beraten und entschieden wird dies in den Parlamentssitzungen. "Sie sollen mindestens zweimal im Jahr stattfinden", sagt Platz.

Als Parlamentsmitglieder beraten und entscheiden Spender und Vereinsmitglieder dann demokratisch darüber, welche der vorgeschlagenen Projekte und Initiativen Hilfe zur Selbsthilfe, Eigeninitiative, Verantwortung, Partizipation und Inklusion ermöglichen – und deshalb gefördert werden sollten.

Welche Projekte werden unterstützt?

2024 haben bereits zwei Parlamentssitzungen stattgefunden, zuletzt Ende November. Bei diesen zwei Parlamentssitzungen haben insgesamt sieben Projekte Unterstützung gefunden. Dabei hat der Verein mehr als 25.000 Euro zur Verfügung gestellt: von der Stadtteilfarm bis zur Erstausstattung für in Armut lebende Grundschulkinder.

Projekte des Chancen-Parlaments Bremen

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Gefördert werden dabei prinzipiell Projekte und Initiativen im ganzen Bundesland Bremen. Ein Projekt in Bremerhaven ist bislang allerdings noch nicht dabei.

Wie kann der Verein unterstützt werden?

Rund 55.000 Euro an Spenden hat das Chancen-Parlament in diesem Jahr eingesammelt. "Damit stehen wir noch ganz am Anfang", sagt Mitgründer Platz.

Wer spenden will, kann dies mit jedem Betrag tun. Mehr Informationen dazu gibt der Verein Chancen-Parlament Bremen auf seiner Website. Auch Unternehmen sind als Förderer willkommen.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 14. Dezember 2024, 19:30 Uhr