Ist Baby-Seelöwin Fina der neue Star im Zoo Bremerhaven?
Fina heißt der Seelöwen-Nachwuchs im Bremerhavener Zoo. Auf die Welt kam sie schon Ende Juni – mehrere Wochen zu früh. Aber inzwischen hat sie ordentlich zugelegt.
Im Zoo am Meer in Bremerhaven gibt es Seelöwen-Nachwuchs. Fina heißt die kleine Seelöwin und ist Ende Juni zur Welt gekommen – allerdings zwei bis vier Wochen zu früh. Sie wog nach der Geburt knapp sechs, statt der üblichen etwa zehn Kilo. Doch Fina war nicht nur kleiner und leichter, sondern auch ein bisschen schwächer als gewöhnlich, sagt Zoodirektorin Heike Kück.
Wir waren natürlich super glücklich, als das Jungtier gesäugt wurde und getrunken hat. An den nächsten Tagen haben wir dann gemerkt, dass alles gut ist. Es hat aber schon eine Zeit lang gedauert, bis das Jungtier aus dem Gröbsten raus war.
Heike Kück, Zoodirektorin
Damit Fina und ihre Mutter Babbie erst einmal Ruhe haben, hat der Zoo sie von den anderen Seelöwen getrennt. So wird es immer gemacht, wenn ein Jungtier geboren wurde. Die Pflegerinnen haben die beiden in einen geschützten Bereich hinter den Kulissen gebracht. In einem großen Wasserbecken hat Fina dort schwimmen gelernt. Denn das können Seelöwen nicht von Geburt an. Auch Treppensteigen kann sie inzwischen. Das muss Fina können, um aus dem Becken zu kommen. Jetzt, mit fast vier Monaten, sieht alles sehr gut aus, sagt die Zoodirektorin.
Fina hat sich super entwickelt. Sie ist richtig propper geworden. Man sieht die kleinen Fettpölsterchen. Die Milch der Robben ist sehr fettreich, das funktioniert hervorragend. Sie kann Treppen steigen und kommt aus dem Wasser raus.
Heike Kück, Zoodirektorin
Erster Besuch bei anderen Seelöwen lief unerwartet
Fina ist inzwischen größer geworden und bringt jetzt 15 Kilo auf die Wage, schätzt Kück. Genau weiß man das nicht, weil die kleine Seelöwin ein Raubtier ist und sich nicht so einfach wiegen lässt. Dass Fina und Babbie von der Gruppe getrennt sind, hat aber noch einen anderen Grund. Mutter und Jungtier hatten einen ersten Besuch bei der Gruppe gemacht, der ganz anders ablief als erwartet.
Wir haben schnell gemerkt, dass zwei andere Seelöwen-Weibchen unser Jungtier adoptiert haben. Die haben die Mutter nicht mehr dazu gelassen und das Jungtier auch nicht mehr weggelassen. Nach dem Motto "Du bist unser" oder "meins" vielmehr. Weil die anderen Weibchen keine Milch haben, das Jungtier aber noch gesäugt werden muss, mussten wir die Gruppe wieder trennen.
Heike Kück, Zoodirektorin
Insgesamt zwölf Monate wird das Jungtier gesäugt. Neben den Adoptivversuchen der anderen Weibchen, gab es laut der Zoodirektorin noch ein Problem: Während sich die Mutter alleine bestens um ihren Nachwuchs kümmert, veränderte sich ihr Verhalten bei der Gruppenzusammenführung.
Wenn man das ein bisschen vermenschlicht, hat man schon das Gefühl gehabt, die Mutter interessiert sich auch nicht sonderlich für ihr Jungtier. Nach dem Motto, "lass sich mal andere darum kümmern, ich ziehe meine Kreise durch das Becken".
Heike Kück, Zoodirektorin
So eine Situation haben die Pflegerinnen hier im Zoo noch nicht erlebt. Dabei wird schon seit mehr als 20 Jahren Seelöwen-Nachwuchs gezüchtet. In der Zeit seien zwölf Jungtiere zur Welt gekommen, berichtet Kück. Fina war inzwischen zwei Mal auf der großen Außenanlage, dafür tauschen Mutter und Jungtier für etwa eine Woche mit der Gruppe die Räume. Voraussichtlich nächste Woche sind Fina und Babbie wieder draußen zu sehen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende aus Bremerhaven, 22. Oktober 2023, 10 Uhr