Wasserschutzpolizei in Bremerhaven ist Umweltsündern auf der Spur

Zwei Wasserschutzpolizisten steigen vor einem im Hafen liegenden Frachter aus ihrem Auto.

Wie die Wasserschutzpolizei in Bremerhaven

Bild: Radio Bremen | Sina Derezynski

Unter dem Motto "Maritime Safety Days" überprüft die Wasserschutzpolizei im Norden aktuell gezielt Frachtschiffe. Wir waren bei einer Kontrolle in Bremerhaven dabei.

In der Morgendämmerung fährt ein Polizeiwagen an der Kaje vor. Zwei Männer in Uniform steigen vor einem großen Frachter aus. Doch ihr Weg führt sie zunächst nicht an Bord.

Die Oberkommissare Frank Martin und Tim Humm gehen täglich zusammen auf Kontrolle am Containerterminal von Bremerhaven. Doch diese Woche schauen sie noch genauer hin. Denn unter dem Motto "Maritime Safety Days" kontrollieren die Wasserschutzpolizeien der Länder Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bis 23. Oktober verstärkt Frachtschiffe.

Auch ein bisschen Romantik bei der Arbeit

Die Oberkommissare steuern auf acht Mülltonnen zu, die vor dem Frachter stehen. Humm öffnet einen Deckel nach dem anderen. "Hier fängt unsere Kontrolle quasi schon an. Wir haben die Mülleimer hier auf der Pier den verschiedenen Müllkategorien zugeordnet und da schauen wir jetzt mal, ob er schon was abgegeben hat", erklärt der 34-Jährige. Seit 2012 arbeitet er bei der Wasserschutzpolizei. Seit eineinhalb Jahren ist er für die Umweltüberwachung zuständig.

Ein Wasserschutzpolizist hebt den Deckel einer Mülltonne und leuchtet mit einer Taschenlampe hinein.
Den Oberkommissaren darf nichts entgehen. Bild: Radio Bremen | Sina Derezynski

Mit dem Müll ist alles in Ordnung. Nun geht es über die Laderampe aufs Schiff. Es ist kurz nach 8 Uhr. Hinter dem Frachter, der unter der Flagge der "Bahamas" fährt, blitzt ein wunderschöner Sonnenaufgang hervor. "Also es ist schon ein bisschen Romantik dabei", findet Oberkommissar Frank Martin.

Jede Menge Papierkram

Der Autotransporter wird schon wieder beladen. Im Sekundentakt fahren Neuwagen die Rampe hoch. Das interessiert die beiden Polizisten aber nicht. Für sie geht es mit dem Fahrstuhl hoch auf das Oberdeck des Schiffs. Dort begrüßen sie den Kapitän. Dann heißt es für die nächsten Stunden: Papiere durchforsten.

Ein Wasserschutzpolizist kontrolliert Dokumente, die auf einem Tisch ausgebreitet sind.
An Bord müssen die Oberkommissare jede Menge Papiere wälzen. Bild: Radio Bremen | Sina Derezynski

Was hat der Frachter an Bord? Stimmen die Zahlen überein? Marine Pollution ist ein internationales Gesetz zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe. Dabei geht es auch um wenig spektakulär klingende Themen: Passt zum Beispiel die Zahl der Besatzungsmitglieder zur Größe der Kläranlage an Bord?

Das Schiff ist ja nicht nur ein technischer Betrieb, sondern da leben auch Menschen. Da entsteht sehr viel Abfall. Es muss nachgewiesen werden: Wo gehen die damit hin? Damit die das nicht alles einfach ins Meer schmeißen.

Frank Martin, Oberkommissar

Die beiden Oberkommissare vergleichen ihre Ergebnisse. Bei Ungereimtheiten muss nochmal extra kontrolliert werden. Dafür gehen die Kontrolleure auch schon mal in den Maschinenraum.

So eine Überprüfung dauert. Heute war es mit drei Stunden eine kurze Kontrolle für die zwei Oberkommissare. Am Ende steht glücklicherweise fest: Hier ist alles in Ordnung.

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Bild: Radio Bremen

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Autorin

  • Porträt Sina Derezynski
    Sina Derezynski Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 17. Oktober 2024, 8.40 Uhr