Infografik
Hohe Waldbrandgefahr in Bremen: Feuerwehr appelliert an Bürger
In einigen Regionen Niedersachsens gilt ab heute die höchste Warnstufe, in Bremen die zweithöchste. Die Feuerwehr appelliert, jetzt besonders vorsichtig und aufmerksam zu sein.
Das Risiko für Waldbrände in Bremen und Niedersachsen ist hoch. In der Stadt Bremen gilt laut dem Deutschen Wetterdienst aktuell die zweithöchste Gefahrenstufe "hohe Gefahr" (Stufe 4 von 5). In einigen Regionen in Niedersachsen herrsche sogar die höchste Warnstufe 5. Sie weist auf eine sehr hohe Gefahr für Waldbrände hin und gilt in Celle, Bergen und Lüchow.
Die vierte Warnstufe gilt außerdem in Rotenburg (Wümme) und Soltau. Am Sonntag kommen laut Wetterdienst auch Worpswede, Bremervörde, Bassum und Diepholz hinzu. In Bremerhaven gilt bislang die dritte Stufe "mittlere Gefahr".
Keine Zigarettenkippen wegschnippen
Die Bremer Feuerwehr ruft die Bürgerinnen und Bürger auf, jetzt besonders achtsam und aufmerksam zu sein. Auch wenn es in der Stadt Bremen weniger Waldfläche gebe als im niedersächsischen Umland, bestehe auch hier die Gefahr, unbeabsichtigt einen Brand auszulösen, sagte Feuerwehrsprecher Christian Patzeld. Er rief dazu auf, keine Zigarettenkippen wegzuwerfen. Auch erinnerte er daran, dass in Bremen nur auf ausgewiesenen Flächen im Freien gegrillt werden dürfe. Dabei sei jetzt außerdem besondere Vorsicht geboten.
Man sollte bereit sein, die Picknickdecke zu opfern und das Feuer zu ersticken, wenn der Kugelgrill brennt.
Christian Patzeld, Sprecher der Feuerwehr Bremen
Auch bei kleinen Bränden sollten die Menschen nicht scheuen, die Feuerwehr zu alarmieren, sagte Patzeld. So könnte eine schnelle Brandausbreitung verhindert werden.
Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat bereits davor gewarnt, in Wäldern Feuer zu machen oder Zigarettenkippen wegzuwerfen. Der Wald sei durch Dürre bereits stark geschädigt, sagte der Grünen-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Schon ein Funke könne ein Flammenmeer entfachen. Im Harz hatte es Anfang der Woche schon in der Nähe des Brockens gebrannt. In Brandenburg bennt seit Tagen ein großes Waldstück bei Jüterborg.
Garten nicht sprengen
Wegen der anhaltenden Trockenheit ist auch bei den Wasserressourcen Aufmerksamkeit geboten: Der Bremer Energie- und Wasserversorger SWB hat zu einem sparsamen Umgang mit Wasser aufgerufen. Jeder sollte darauf achten, nicht unnötig Wasser zu verbrauchen. Dazu gehöre zum Beispiel, sich zu fragen, ob es nötig ist, seinen Garten bei praller Sonne zu gießen. Der Verdener Trinkwasserverband rät angesichts der Dürre ab, Pools in diesen Tagen zu befüllen oder den Rasen zu sprengen. Noch gibt es aber keine Gebote, darüber entscheidet in Bremen die Umweltbehörde, in Niedersachen die jeweiligen Landkreise.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 9. Juni 2023, 11 Uhr