Wie Bremen das Messerverbot auf Volksfesten umsetzen will

Menschen laufen während des Freimarkts über die Bürgerweide.

Bremen verbietet Messer auf Volksfesten

Bild: dpa | Caro | Bastian

Mit dem Beschluss der Stadtbürgerschaft steht fest: Auf Bremens Volksfesten ist künftig das Mitführen von Messern generell verboten. Kontrollen werden ausgeweitet. Auf die Behörden kommt mehr Arbeit zu.

Bremen reagiert damit auf mehrere tödliche Messerangriffe der vergangenen Monate – unter anderem in Solingen und Mannheim. Das Sicherheitsgefühl vieler Menschen habe seitdem gelitten, darin waren sich Abgeordnete fraktionsübergreifend einig. Auf Volksfesten im Bremer Stadtgebiet werden deshalb Messer aller Art verboten. Die Gesetzesänderung tritt zum 1. Oktober in Kraft – also noch rechtzeitig vor dem Start des Bremer Freimarkts.

Damit setzen wir ein klares Zeichen. Gerade auf Volksfesten mit viel Gedränge brauchen wir einen besonderen Schutz.

Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke)

Das Verbot soll durch verstärkte Einlasskontrollen durchgesetzt werden, heißt es von der Wirtschaftsbehörde auf Nachfrage von buten un binnen. Die Behörde prüfe, ob mehr Sicherheitskräfte eingesetzt werden sollen und ob Metalldetektoren genutzt werden. Man ziehe in Betracht, neben den Einlasskontrollen auch Zufahrtssperren zu erweitern und die Videoüberwachung auszuweiten.

Weihnachtsmarkt von Gesetz ausgenommen

Das Ortsgesetz für Volksfeste gilt nicht für den Weihnachtsmarkt – da brauche man ebenfalls Regelungen, so die Senatorin. Die Senatorin setzt dabei auch auf den Bund und die angekündigte Verschärfung des Waffenrechts. Der Weihnachtsmarkt und andere Innenstadtveranstaltungen fänden nicht auf einer abgegrenzten Fläche statt, daher seien auch die Belange der Innenstadtgeschäfte zu berücksichtigen. Diese bieten unter anderem Messer in Form von Besteck oder Outdoor-Ausrüstung an.

Rückblick: Was bedeutet der Anschlag von Solingen für Bremer Volksfeste?

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 18. September 2024, 6 Uhr