Meinungsmelder

Viele Bremer Meinungsmelder spüren Spannungen zwischen Jung und Alt

Eine alte Frau mit Rollator geht neben einer Mutter, die einen Kinderbuggy schiebt über die Straße. Als Aufsicht fotografiert
Jung und Alt in einem Bild: Nicht immer wirkt es so stimmig wie hier. Bild: dpa | Wolfram Steinberg

Menschen wegen ihres Alters herabzusetzen, ist in Bremen und umzu offenbar gang und gäbe. Das ist ein Ergebnis unserer Meinungsmelder-Befragung zum Thema "Jung und Alt".

Mehr als jeder dritte Befragte (37 Prozent) ist nach eigenem Empfinden schon einmal wegen seines Alters benachteiligt worden. Dazu zählen ältere Menschen, die den Respekt jüngerer vermissen, ebenso wie junge Menschen, die sich von älteren nicht ernst genommen fühlen. Das hat unserer Befragung zum Thema "Jung und Alt" ergeben, an der sich 3.104 Radio-Bremen-Meinungsmelder beteiligt hatten.

"Haben Sie sich schon einmal wegen Ihres Alters benachteiligt gefühlt?"

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Besonders häufig haben sich die Betroffenen im Alltag benachteiligt gefühlt (21 Prozent). Beispielhaft berichtet ein 71-jähriger Meinungsmelder aus Vegesack: "Bei der Auslandskrankenversicherung sollte ich altersbedingt auf einmal mehr als das Doppelte bezahlen."

Doch auch bei der Arbeit (15 Prozent) und bei der Arbeitssuche (14 Prozent) fühlten sich Befragte häufiger diskriminiert. Ein 59-jähriger Meinungsmelder aus Blumenthal glaubt: "Bei der Jobsuche wird man mit Ü40 eindeutig benachteiligt – oder verarscht."

"Wo wurden Sie wegen Ihres Alters benachteiligt?"

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Spannungen zwischen Älteren und Jüngeren haben viele Befragte offenbar gerade dort wahrgenommen, wo sie sich ihrerseits auch schon aufgrund ihres Alters benachteiligt gefühlt haben, also etwa bei der Arbeit. So berichtet eine 61-jährige Meinungsmelderin aus Hemelingen: "In meinem Beruf als Erzieherin gibt es leider wenig Ältere, manchmal wissen die jüngeren Kolleginnen und Kollegen alles besser und meinen, dass das, was wir gelernt haben, nicht mehr zählt."

Doch auch in alltäglichen Situationen kommt es offenbar zu Konflikten, die sich auf die Altersunterschiede der Beteiligten zurückführen lassen. So zumindest sieht es eine 56-jährige Meinungsmelderin aus Hemelingen. Sie sagt: "Ältere erkennen die Lebensweise von Jüngeren nicht an, Beispiel Musikauswahl und Lautstärke."

Stellt sich die Frage, ab wann man zur älteren Generation zählt. Dazu müsse man 60 oder älter sein, sagen 27 Prozent der Befragten. Für 20 Prozent zählen bereits die Über-50-Jährigen zur älteren Generation. Dazu muss man wissen: Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 57 Jahren.

"Ab wann zählt jemand zur älteren Generation?"

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Ob das Verhältnis zwischen Jüngeren und Älteren eher vom Miteinander oder vom Gegeneinander bestimmt wird – darüber geben unsere Befragungsergebnisse nur bedingt Aufschluss. Für 38 Prozent der Befragten ist das Verhältnis der beiden Generationen eher vom Gegeneinander geprägt, für 37 Prozent eher vom Miteinander.

"Was kennzeichnet das Verhältnis von Jung und Alt?"

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Alt und ausgegrenzt? Was Bremerinnen und Bremer übers Altern denken

Bild: Radio Bremen

Autor

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 3. Oktober 2024, 8 Uhr