Zahl der Asylsuchenden in Bremen um 28 Prozent gestiegen
Im vergangenen Jahr nahm Bremen laut Sozialbehörde 2.935 Menschen auf. Entspannt habe sich die Situation bei unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländern.
Das Land Bremen nahm demnach im vergangenen Jahr etwa 0,96 Prozent aller Asylsuchenden in Deutschland auf. Die Zahl entspricht dem sogenannten Königsteiner Schlüssel, nach dem die Verteilung der Flüchtlinge auf die Länder festgelegt wird. Im Jahr 2022 hatte Bremen 2.283 Menschen aufgenommen.
Stark gesunken ist wiederum die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer, die Bremen und Bremerhaven zugewiesen wurden: Nach 13.148 Menschen im Jahr 2022 waren es im vergangen Jahr nur noch 2.229 Menschen.
Mehr als 4.000 Menschen leben in Übergangswohnheim
Bis Jahresende lebten im Land Bremen 4.145 Menschen in einem Übergangswohnheim. Weitere 2.475 in einer Erstaufnahme-Einrichtung, 1.875 davon in einer Notunterkunft. "Mit diesen Provisorien müssen sich derzeit viele Menschen arrangieren, weil wir keine Alternativen in festen Immobilien haben und auch der Wohnungsmarkt kaum noch aufnahmefähig ist", sagte Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD).
Unseren eigenen Ansprüchen an eine angemessene Unterbringung genügen wir damit nicht.
Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD)
Deutlich entspannt habe sich laut Schilling die Lage im Bereich der unbegleiteten Minderjährigen. Zwar war die Zahl der jungen Menschen, die im vergangenen Jahr im Land Bremen einen Aufnahmeantrag in die Jugendhilfe stellten, mit 1.058 ähnlich hoch wie im Jahr zuvor, als 1.117 Anträge eingegangen waren.
Jedoch hat der Anteil der jungen Menschen, die aus Bremen an andere Bundesländer weiterverteilt wurden, stark zugenommen: So wurden allein von den 945 unbegleiteten Minderjährigen, die im Jahr 2023 in die Stadt Bremen kamen, 328 auf andere Länder umverteilt.
Seit mehreren Jahren nimmt Bremen deutlich mehr junge Ausländer in die Jugendhilfe auf, als es die Verteilung über den Königsteiner Schlüssel vorsieht. Von zwischenzeitlich knapp 300 Prozent hat sich der Wert inzwischen aber auf 229 Prozent reduziert.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 17. Januar 2024, 10 Uhr