Bremer Gericht verhandelt heute über "Gorch Fock"-Millionenklage

Die "Gorch Fock" in einem Dock einer Werft.
Bis Mitte 2019 lag die "Gorch Fock" in einem Dock von Bredo in Bremerhaven. (Archivbild) Bild: dpa | Mohssen Assanimoghaddam
  • Bredo Dockgesellschaft fordert 10,5 Millionen vom Bund.
  • Bundeswehr argumentiert, dass sie schon Elsflether Werft bezahlt habe.
  • Gericht muss Ansprüche von Bredo prüfen.

Im Fall "Gorch Fock" verhandelt das Landgericht Bremen heute über die Millionenklage einer Werft gegen den Bund. Die Bredo Dockgesellschaft in Bremerhaven fordert 10,5 Millionen Euro. In ihrem Schwimmdock lag das Segelschulschiff der Marine während seiner Sanierung von 2016 bis Juni 2019. Dann sollte das Schiff ausgedockt werden. Doch Bredo drohte damit, den Rumpf als Pfand zu behalten, weil die Elsflether Werft als damaliger Generalunternehmer die Liegekosten nicht bezahlt habe.

Die damals bekannte Forderung belief sich auf 5,1 Millionen Euro. Die Bundeswehr wollte Bredo nicht bezahlen, weil die Elsflether Werft das Geld für die Dockkosten bekommen habe. Nur waren die Elsflether damals schon insolvent, das Geld des Bundes war in Nebengeschäften der früheren Werftvorstände versickert. Schließlich gab Bredo die "Gorch Fock" frei gegen die Zusage, dass die Ansprüche vor Gericht geprüft werden. In dem Prozess soll die Dockgesellschaft so behandelt werden, als läge das Schiff noch bei ihr.

Einigung könnte Prozess schnell beenden

Ein Urteil sei für Freitag nicht zu erwarten, sagte ein Gerichtssprecher. Bei der mündlichen Verhandlung könne es aber passieren, dass die Gegner sich gütlich einigen. Auch dann wäre der Prozess beendet.

Die Marine bringt ihren Offiziersanwärtern auf der "Gorch Fock" das seemännische Handwerk bei. Die Kosten der Sanierung sind von geplant knapp 10 Millionen Euro auf 135 Millionen Euro gestiegen, für die der Steuerzahlen geradestehen muss. Derzeit baut die Bremer Lürssen-Werft an dem Schiff und soll es Ende Mai 2021 abliefern. Wegen der finanziellen Unregelmäßigkeiten auf der Elsflether Werft ermittelt die Staatsanwaltschaft Osnabrück unter anderem gegen die früheren Vorstände.

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 26. Juni 2020, 8 Uhr

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