Bremer Malermeister: "Brauchen Leute, die Lust haben, zu arbeiten"

Peter Bollhagen im Interview mit Jessy Wellmer
Der Bremer Malermeister Peter Bollhagen im Gespräch mit Jessy Wellmer. Bollhagen baut einen Angestellten aus Syrien zu seinem Nachfolger auf. Bild: ARD/NDR | beckground tv

Bei 3nach9 stellen Jessy Wellmer und Ingo Zamperoni eine Reportage zur Wahl vor. Darin erklärt der Bremer Maler Peter Bollhagen, wie wichtig Migranten für Deutschland seien.

Ihre Gesichter dürften die meisten Bremerinnen und Bremer aus den "tagesthemen" kennen – Jessy Wellmer und Ingo Zamperoni sind die beiden Hauptmoderatoren der Sendung. Noch nie aber waren sie gemeinsam in einer Talkshow zu sehen. Das wird sich am Freitag, 14. Februar, ab 22 Uhr ändern: Wellmer und Zamperoni sind Gäste bei "3nach9". Sie wollen von "Was bewegt Deutschland?“ (ab 15. Februar in der ARD-Mediathek) berichten, einer Reportage zur Bundestagswahl, für die sie auch in Bremen gedreht haben.

Dabei werfen sie einen besonderen Blick auf das Thema Migration. Sie befragen dazu den Bremer Malermeister Peter Bollhagen, ein aktives FDP-Mitglied. Bollhagens Haltung zum Thema Zuwanderung: "Wir brauchen einfach Leute, die Lust haben zu arbeiten und sich einzubringen."

Debatte um Syrer "am Kern der Sache vorbei"

Mit Migranten hat der Malermeister viel Erfahrung. Bis zu zwölf Nationen waren zeitweise in seinem Betrieb vertreten. Jetzt plant der 65-Jährige seinen Ruhestand. Er möchte einen langjährigen Angestellten, Ammar Bilal, zum Teilhaber machen. Bilal war 2015 aus Syrien nach Deutschland geflohen.

Ich habe vier Syrer im Unternehmen, davon sind drei echte Leistungsträger. Wenn Sie mir dann noch vielleicht mal einen Afghanen, meinen Gambianer und vielleicht noch ein, zwei andere wegnehmen, dann kann ich meinen Laden abschließen.

Malermeister Peter Bollhagen

Entsprechend ärgert sich Bollhagen über die nach dem Sturz Assads von rechtsgerichteten Politikern verbreitete These, man könne jetzt viele Syrer aus Deutschland rasch zurückführen: "Das bringt Verunsicherung, und es geht völlig am Kern der Sache vorbei. Jeder Handwerker hat mittlerweile ein buntes Team. Die Stadt würde stillstehen, das Land würde stillstehen, wenn wir keine Zuwanderung, wenn wir keine Zuwanderer hätten."

Damit spricht der Malermeister seinem Angestellten und Teilhaben in spe, Ammar Bilal, aus der Seele. Bial betont: "Ich will in Deutschland sterben. Das habe ich so geplant, das ist meine zweite Heimat." Er freue sich darauf, demnächst einen deutschen Pass zu bekommen.

Wie das Bremer Handwerk von Arbeitskräften aus dem Ausland profitiert

Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: 3nach9, 14. Februar 2025, 22 Uhr