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Bremer geben ihren Schulen die schlechteste Note

Zwei Frauen stehen in einem Klassenzimmer. Kinder sitzen an Tischen und melden sich.

Bremer geben ihren Schulen die schlechteste Note

Bild: dpa | Patrick Pleul

Für das neue Bildungsbarometer des Ifo-Instituts konnten Menschen die Schulen in ihrem Bundesland bewerten. Hamburg landet in dem Ranking auf dem zweiten Platz.

Bremens Schulen schneiden in einer neuen Befragung bundesweit erneut am schlechtesten ab. Im Bildungsbarometer für das Münchener Ifo-Institut gaben die befragten Bremerinnen und Bremer den Schulen in ihrem Land im Schnitt eine 3,50. Das ist die mit Abstand schlechteste Durchschnittsnote aller Bundesländer. Am besten wurde Bayern bewertet (2,77), Niedersachsen landete im Mittelfeld (3,08). Das Ifo-Institut interpretiert die Durchschnittsnoten jedoch insgesamt als "allenfalls mittelmäßig".

Wie benoten die Deutschen die Schulen in ihrem Bundesland?

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Der Befragung zufolge gab fast jeder Zweite in Bremen den Schulen die Note 4 oder schlechter (46 Prozent). Als gut oder sehr gut sieht sie demnach dagegen nicht einmal jeder Fünfte (18 Prozent). Das Ifo-Bildungsbarometer wurde zum elften Mal erhoben. Das Unternehmen Talk Online Panel hatte dafür online vom 19. April bis zum 5. Juni bundesweit mehr als 9.700 Menschen befragt.

Bayerns Schulen am besten bewertet

Am besten bewerteten die Bürger in Bayern ihre Schulen, wo sich eine Durchschnittsnote von 2,77 ergab. Rund 41 Prozent der Befragten vergaben dort die Noten eins oder zwei. Auf Bayern folgten Hamburg und Sachsen – mit dem Notenschnitt von 2,92 beziehungsweise 2,94. Baden-Württemberg lag mit 2,95 knapp dahinter. Schulen im Saarland wurden im Schnitt mit 2,97 benotet. Auf den Plätzen vor Bremen landeten Thüringen und Sachsen-Anhalt – mit jeweils 3,17.

"Die Bewertung der Bildungspolitik des eigenen Bundeslands ist sogar noch schlechter als die der Schulen – nur 20 Prozent der Deutschen vergeben die Noten eins oder zwei", erklärte die stellvertretende Leiterin des Ifo-Zentrums für Bildungsökonomik, Katharina Werner. Einig sind sich die Bürger demnach zu 78 Prozent, dass die Staatsausgaben für Schulen steigen sollten. Die Zustimmungswerte hierzu seien über alle Bundesländer hinweg hoch.

Forderung nach kostenlosem Nachhilfeunterricht

Sie reichten den Angaben zufolge von 73 Prozent in Bayern bis 86 Prozent in Brandenburg. "Außerdem sind viele Reformvorschläge zur Stärkung der Basiskompetenzen mehrheitsfähig", erklärte Ifo-Expertin Vera Freundl. So stimmten 68 Prozent der Deutschen für einen verpflichtenden Kindergarten ab vier Jahren. 81 Prozent seien für verpflichtende Sprachtests mit viereinhalb Jahren und gegebenenfalls verpflichtenden Deutschunterricht.

Welche Reformen befürworten die Deutschen zur Verbesserung des Bildungssystems?

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79 Prozent sind für ein tägliches 20-minütiges Lesetraining in Grundschulen. 69 Prozent der Menschen sprachen sich zudem dafür aus, dass alle Schüler, die in einem Fach Schwierigkeiten haben, kostenlosen Nachhilfeunterricht erhalten, der aus Steuergeldern finanziert wird. Mit 52 Prozent befürwortet knapp mehr als die Hälfte Ganztagsschulen bis 15.00 Uhr. Die Zustimmungswerte zur Ganztagsschule reichten dabei von 44 Prozent in Rheinland-Pfalz und 47 Prozent in Bayern bis 65 Prozent in Hamburg.

Gespaltene Meinung zum Einfluss der Digitalisierung

Laut Ifo-Bildungsbarometer glauben 79 Prozent der Bürger, dass der Lehrkräftemangel die Schülerleistungen in Zukunft negativ beeinflussen wird. 66 Prozent denken, dass wachsende Unterschiede im Familienhintergrund der Kinder und Jugendlichen ihre schulischen Leistungen negativ beeinflussen werden. Gespalten zeigten sich die Deutschen demnach bei dem Einfluss von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz. 39 Prozent befürchten einen negativen Einfluss auf die zukünftigen Schülerleistungen. Dagegen erwarten 49 Prozent einen positiven Einfluss.

Bremen schneidet am schlechtesten beim Ifo-Bildungsbarometer ab

Bild: Radio Bremen

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Bild: Radio Bremen

Quellen: buten un binnen und AFP.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 10. September 2024, 13 Uhr