Bremens Behindertenbeauftragter kritisiert Senat und Geno scharf

Eingang beim medizinischen Behandlungszentrum für Menschen mit Behinderung im Klinikum Bremen-Mitte
Bild: Radio Bremen
  • Behandlungszentrum für Behinderte im Klinikum Bremen-Mitte schließt aufgrund von Personalmangel.
  • Zentrum öffnet womöglich erst wieder im kommenden Juli.
  • Landesbehindertenbeauftragter wirft Bremen schwere Versäumnisse vor.

Das Behandlungszentrum für Behinderte am Klinikum Mitte hat seit vergangener Woche geschlossen, weil dort Personal fehlt. Der zuständige Ausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung hatte entschieden, die Arbeit am MZEB (Medizinische Behandlungszentrum für Erwachsene mit schweren mehrfachen Behinderungen) vorerst ruhen zu lassen. Die Einrichtung gehört zur städtischen Krankenhausgesellschaft Geno. Nach buten un binnen-Informationen öffnet das Zentrum eventuell erst wieder im kommenden Juli.

Das ist ein Problem, weil Bremen so die gleichberechtigte Versorgung von behinderten Menschen nicht sicherstellt.

Arne Frankenstein, Bremens Landesbehindertenbeauftragter

Der Landesbehindertenbeauftragte Arne Frankenstein warf Senat und Geno deshalb schwere Versäumnisse vor. "Behinderte Menschen haben aktuell keinen gleichberechtigten Zugang zur gesundheitlichen Versorgung. Das widerspricht den Vorgaben, die wir uns selber über die UN-Behindertenrechtskonvention gegeben haben", sagte er buten un binnen.

Frankenstein forderte die Stadt auf, sofort mehr Geld für die Einrichtung bereitzustellen. An der Gesundheitsversorgung für Behinderte dürfe nicht gespart werden. "Ich fordere die Geno und den Senat auf, unverzüglich die Voraussetzungen dafür zu schaffen, ein dauerhaft tragfähiges Konzept für das MZEB zu schaffen", sagte er. Es müssten alle Fehler der Vergangenheit identifiziert werden.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 12. Dezember 2022, 16 Uhr