So viele antisemitische Vorfälle wie nie in Niedersachsen gemeldet
Die Informationsstelle Antisemitismus (Rias) hat in Niedersachsen im vergangenen Jahr 331 Fälle verzeichnet – das sind mehr als 60 Prozent mehr als im Vorjahr.
Insbesondere nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober habe es einen sprunghaften Anstieg gegeben, sagte die Rias-Leiterin Katarzyna Miszkiel-Deppe am Donnerstag in Hannover. Die Dunkelziffer dürfte noch weitaus höher liegen.
Zu den Vorfällen, die der Recherchestelle gemeldet wurden, gehören nach ihren Angaben unter anderem Angriffe, Bedrohungen und Sachbeschädigungen. Auch ein Vorfall extremer Gewalt wurde nach dem Jahresbericht 2023 bekannt. Als solche Vorfälle gelten physische Angriffe oder Anschläge, die den Verlust von Menschenleben zur Folge haben können oder schwere Körperverletzungen darstellen.
Jüdische Menschen sind täglich auch in Niedersachsen Anfeindungen und Bedrohungen ausgesetzt und werden weiterhin für Entwicklungen verantwortlich gemacht, mit denen sie nichts zu tun haben, wie beispielsweise für die Handlungen des Staates Israel.
Rias-Leiterin Katarzyna Miszkiel-Deppe
Das Spektrum der weltanschaulichen Hintergründe für den Judenhass sei darüber hinaus groß. Antisemitismus könne Jüdinnen und Juden in allen gesellschaftlichen Schichten und an fast allen Orten begegnen. Auch bundesweit verzeichneten die Meldestellen den Angaben zufolge ähnliche Entwicklungen.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Mittag, 20. Juni 2024, 12 Uhr