Fragen & Antworten
Alkohol- und Drogenverbot: Was Bremen rund um den Hauptbahnhof plant
Ab Oktober soll das Alkoholtrinken an den Haltestellen am Hauptbahnhof, ZOB und der Messe verboten werden. Wir erklären, was sich für die Bremer ändern wird.
Bremens Hauptbahnhof ist seit Jahren ein Ort des ausschweifenden Alkohol- und Drogenkonsums. Bremens Regierung will die Situation nun mit einem Verbot entschärfen. Was es damit auf sich hat, erklären wir hier.
Was ist wann geplant?
Ab Oktober ist es am Bremer Hauptbahnhof verboten, an Haltestellen zu sitzen und dort Alkohol zu trinken oder Drogen zu konsumieren.
Fahrgäste und Mitarbeitende beispielsweise der BSAG sollen sich am Bahnhof wieder wohler fühlen. Vor allem beim Ein- und Aussteigen an den Haltestellen sollen Menschen nicht dauerhaft belagert werden, sagt Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). Deswegen werde das Innenressort versuchen, dem Publikum am Hauptbahnhof diese Bereiche wieder zu erschließen.
Haltestellen, an denen Alkohl verboten werden soll
Wo soll das Alkoholtrinken verboten werden?
Die Verbote sollen sich auf mehrere Bereiche erstrecken – jeweils auf die Haltestellen. Dazu zählen der Hauptbahnhof selbst, der ZOB und das Fernbusterminal. Darüber hinaus gilt das Verbot auch an den Haltestellen am Breitenweg, dem Herdentor und der Rembertistraße. Außerdem wird auch an der Haltestelle am Messe-Gelände Alkoholtrinken verboten. Ebenso die Blumenthaltstraße am Elefantendenkmal.
Wie wird das Verbot kontrolliert?
Kontrollieren werden das Verbot Polizei und Ordnungsamt. Wobei die Ordnungskräfte dem Innenressort zufolge vor allem gegen das dauerhafte Kampieren in den Haltestellen vorgehen sollen.
"Polizei und Ordnungsamt gehen dabei in der Regel mit Augenmaß vor", sagt Innensenator Mäurer. Wenn beispielsweise im Zuge eines Fußballspiels des SV Werder Bremen am Bahnhof Alkohol fließe und viele Fans über den Bahnhofsvorplatz liefen, dann seien diese nicht Ziel der Ordnungskräfte. "Das wollen wir gar nicht", sagt Mäurer.
Was passiert mit den Betroffenen?
Die betroffenen Menschen, die künftig nicht mehr am Bahnhof Alkohol trinken oder Drogen nehmen dürfen, brauchen nach dem Verbot neue Orte, an denen sie niemanden stören und auch nicht selbst gestört zu werden. "Die Menschen lösen nicht in Luft auf, sondern wir verdrängen sie durch die gesamten Maßnahmen", sagt Mäurer.
Geplant ist daher dem Verbotsbeschluss zufolge, alternative Räume und Flächen zur Verfügung zu stellen. Noch im September sollen diese gefunden werden.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 5. September 2023, 19:30 Uhr